Im Prozess wegen Morddrohungen gegen einen früheren Mitarbeiter hat AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd überraschend ein Geständnis abgelegt.
Im neuseeländischen Tauranga bekannte sich AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd am Dienstag vor Gericht schuldig, eine Morddrohung ausgestossen zu haben. Auch den Besitz von Drogen in kleineren Mengen gab der 60-Jährige zu, nachdem er bisher alle Vorwürfe zurückgewiesen hatte. Richter Robert Woolff vertagte den Prozess gegen den Australier daraufhin nach nur zehn Minuten.
Nachdem Rudd bislang leger gekleidet zu den Verhandlungen gekommen war und sich rüde gegenüber den wartenden Medienvertretern verhalten hatte, ging er am Dienstag in blauem Jackett und Schlips kommentarlos in den Gerichtssaal.
Rudds Anwalt Craig Tuck sagte nach der Verhandlung vor Journalisten, in dem Fall gehe es «nur um einen wütenden Anruf». Er fordere daher einen Freispruch. Auf Morddrohung stehen in Neuseeland bis zu sieben Jahre Haft.
Der Musiker soll im September vergangenen Jahres in einem Telefonanruf einen früheren Mitarbeiter mit dem Tod bedroht haben. Einem früheren Geschäftspartner soll er 200’000 neuseeländische Dollar, ein Motorrad, eines seiner Autos oder ein Haus angeboten haben, wenn er den Mitarbeiter «entfernt».
Mordanstiftung fallengelassen
Im November wurde Rudd festgenommen. In seinem Haus wurden knapp ein halbes Gramm Metamphetamin und 91 Gramm Cannabis gefunden.
Den zunächst erhobenen Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord zog die Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen zurück. Auch der Vorwurf, Rudd habe auch die Tochter seines Ex-Mitarbeiters mit dem Tode bedroht, wurde am Dienstag fallen gelassen.
Interview mit Phil Rudd (3News, 30.8.2014)
Rudd gilt als ebenso geniales wie schwieriges Mitglied von AC/DC. Unter anderem wegen Drogeneskapaden überwarf er sich Anfang der 80er Jahre mit Bandgründer Malcolm Young. Im Jahr 1983 stieg Rudd aus der Band aus, elf Jahre später kehrte er wieder zu AC/DC zurück. Wegen des Prozesses springt derzeit aber Chris Slade, AC/DC-Drummer in den 90er Jahren, für Rudd ein.