AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd ist nur zehn Tage nach seiner Verurteilung zu acht Monaten Hausarrest erneut in Neuseeland festgenommen worden. Was ihm zur Last gelegt wird, ist derzeit noch unbekannt. Morgen Montag soll er vor Gericht erscheinen.
Wie sein Anwalt mitteilte, wurde der 61-jährige am Sonntag inhaftiert und soll am Montag in Tauranga erneut vor Gericht erscheinen. Zu den Vorwürfen gegen Rudd äusserte er sich nicht. Die Polizei wollte die Festnahme zunächst nicht bestätigen.
Der für seine Eskapaden bekannte Musiker hatte wegen Morddrohungen und Drogenbesitzes vor Gericht gestanden. Weil er sich im April überraschend schuldig bekannt hatte, blieb ihm eine Haftstrafe jedoch erspart. Am Donnerstag vergangener Woche verurteilte ihn das Gericht in Tauranga zu acht Monaten Hausarrest.
Richter Thomas Ingram warnte den Musiker allerdings, dass er bei einer Fortsetzung seines «Rockstar-Lebensstils» im Gefängnis landen werde. Er werde während des Hausarrestes streng überwacht und sofort inhaftiert, wenn er Drogen nehme. «Ich garantiere eiskalt, dass Sie dort landen werden», warnte der Richter.
Rudd hatten in dem Prozess bis zu sieben Jahre Haft gedroht, daher sah er sich offenbar zu dem Schuldeingeständnis gezwungen. Er gab vor Gericht sowohl die Todesdrohung als auch den Drogenkonsum zu.
Wollte Mitarbeiter «entfernen» lassen
Rudd soll im vergangenen Jahr in einem Telefonanruf einen früheren Mitarbeiter mit dem Tod bedroht haben. Einem früheren Geschäftspartner soll er 200’000 neuseeländische Dollar (125’000 Franken), ein Motorrad, eines seiner Autos oder ein Haus angeboten haben, wenn er den Mitarbeiter «entfernt».
Rudd wurde daraufhin festgenommen, in seinem Haus in Tauranga wurden knapp ein halbes Gramm Metamphetamin und 91 Gramm Cannabis gefunden. Den zunächst erhobenen Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord zog die Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen zurück.
Der aus Australien stammende Rudd gilt als ebenso geniales wie schwieriges Mitglied von AC/DC. Unter anderem wegen Drogeneskapaden überwarf er sich Anfang der 80er Jahre mit Bandgründer Malcolm Young. Im Jahr 1983 stieg Rudd aus der Band aus, elf Jahre später kehrte er wieder zu AC/DC zurück. Wegen des Gerichtsverfahrens war zuletzt aber immer wieder Chris Slade, AC/DC-Drummer in den 90er Jahren, für Rudd eingesprungen.