Zweieinhalb Wochen nach den blutigen Zusammenstössen in Mazedonien haben im Kosovo mehrere tausend Menschen Abschied von acht dabei getöteten Kosovo-Albanern genommen.
Frühere Mitglieder der aufgelösten paramilitärischen Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) trugen die Särge ihrer ehemaligen Kameraden am Dienstag zu der Zeremonie in einer Turnhalle in Pristina.
Anschliessend wurden die acht Ex-Guerillakämpfer auf dem Märtyrer-Friedhof in der Hauptstadt des Kosovo beigesetzt. Angehörige hielten Fotos von ihnen in die Höhe. Offizielle Regierungsvertreter wurden nicht gesichtet.
Bei Kämpfen zwischen bewaffneten Angreifern und Sicherheitskräften in der nordmazedonischen Stadt Kumanovo waren am 9. Mai 18 Menschen getötet worden, darunter acht Polizisten. Seitdem hat die mazedonische Polizei 30 albanischstämmige mutmassliche Kämpfer verhaftet und wegen Terrorvorwürfen angeklagt.
Die Gewalt hatte in der internationalen Gemeinschaft grosse Sorge vor einem Aufflammen ethnischer Konflikte in der Balkanregion geschürt. In Mazedonien ist etwa ein Viertel der Bevölkerung albanisch, im Kosovo sind es 90 Prozent.
Bei der Trauerfeier in Pristina sagten UCK-Veteranen, die in Kumanovo getöteten Kosovaren hätten schon im kosovarischen Unabhängigkeitskrieg 1998 bis 1999 gegen die Truppen des damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic gekämpft.
Als die Leichen vergangene Woche von Mazedonien überstellt wurden, hatten hunderte Menschen die Särge an der Grenze mit kosovarischen Flaggen in Empfang genommen.