In einem gut erhaltenen Grab aus der Zeit der Pharaonen haben Archäologen acht Mumien, farbenprächtige Holzsarkophage sowie rund eintausend Tonfigürchen als Grabbeigabe gefunden. Die Grabkammer wurde in der Nekropole Dra Abul el-Naga nahe des Tals der Könige entdeckt.
Dies teilte das ägyptische Altertümerministerium am Dienstag mit. Bisher hätten sie acht Mumien und zehn Sarkophage gefunden, sagte Ausgrabungsleiter Mostafa Wasiri der Nachrichtenagentur AFP. Doch gingen die Ausgrabungen weiter. Eine Ministeriumssprecherin hatte zuvor von einem Fund von sechs Mumien gesprochen.
Das Grab gehörte mutmasslich einem hochstehenden Beamten aus der 18. Dynastie (1550-1295 vor Christus), der unter anderem das Amt des Stadtrichters innehatte. Jahrhunderte später, während der 21. Dynastie, wurden laut Wasiri weitere Mumien in der Grabkammer bestattet. Vermutlich seien sie damals aus anderen Grabkammern geborgen worden, die Plünderer bereits ausgeraubt hatten.
Altertümerminister Chaled al-Anani sprach von einer wichtigen Entdeckung. Es sei für alle eine Überraschung gewesen, wie viele Schätze sich in der Grabkammer verborgen hätten, sagte er vor Journalisten an der Ausgrabungsstätte. Laut Ministerium entdeckten die Archäologen Eingänge zu zwei weiteren Gräbern, die noch erforscht werden sollen.
Die ägyptischen Behörden hatte in den vergangenen Jahren eine Reihe ehrgeiziger archäologischer Projekte angestossen – in der Hoffnung, neue Entdeckungen könnten mehr Touristen anlocken. Unter anderem suchten sie im Grab von Tutanchamun nach einer geheimen Kammer, in der die Mumie seiner Stiefmutter Nofretete vermutet wurde.