Acht Tote bei Helikopter-Unglück in Glasgow

Beim Absturz eines Polizeihelikopters auf ein gut besuchtes Pub in Glasgow sind acht Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien die drei Insassen der Maschine, sagte der schottische Polizeichef Stephen House am Samstag.

Die Unfallstelle nach dem Helikopter-Absturz in Glasgow (Bild: sda)

Beim Absturz eines Polizeihelikopters auf ein gut besuchtes Pub in Glasgow sind acht Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien die drei Insassen der Maschine, sagte der schottische Polizeichef Stephen House am Samstag.

Am Freitagabend befanden sich rund 100 Menschen im Clutha Pub in der Innenstadt von Glasgow. Die Lokalband «Esperanza» spielte, als um 22.25 Uhr (Ortszeit) der Helikopter plötzlich «wie ein Stein» auf das Gebäude gekracht sei, wie Augenzeugen berichteten. Die Absturzursache war zunächst unklar. Die Polizei kündigte eine umfangreiche Untersuchung an.

Durch den Absturz des zwölf Meter langen, zweimotorigen Helikopters vom Typ Eurocopter EC 135 brach das Dach des Pubs teilweise zusammen. Viele Menschen waren verschüttet. Acht Tote, darunter die Helikopter-Insassen, wurden mittlerweile geborgen.

«Ganzes Pub füllte sich mit Staub»

«Es gab keinen Knall, keine Explosion. Rauch breitete sich aus und wir dachten zunächst alle, dass die Band wohl das Dach zum Einstürzen bringt», sagte Augenzeugin Grace MacLean der BBC.

«Aber dann kamen mehr und mehr Dachteile herunter und einige Leute fingen an zu schreien und das ganze Pub füllte sich mit Staub und man konnte nichts mehr sehen und nicht mehr atmen», sagte MacLean weiter. Der Parlamentsabgeordnete Jim Murphy, der sich zufällig in der Nähe aufhielt, sprach von schrecklichen Szenen.

In dem Helikopter befanden sich gemäss Polizeiangaben zwei Polizisten und der Pilot. Einer der Augenzeugen ging davon aus, dass die Maschine bereits in der Luft in heftige Schwierigkeiten geraten war, da er mit enormer Geschwindigkeit abgestürzt sei.

Wie ein Stein vom Himmel gefallen

Ein Redaktor der Zeitung «Sun», sagte, der Helikopter sei wie «ein Stein» vom Himmel gefallen. «Es war ein solch surealer Moment. Es sah aus, als falle er aus grosser Höhe mit hoher Geschwindigkeit», erklärte Gordon Smart. «Es gab keinen Feuerball und ich hörte keine Explosion. Es fiel wie ein Stein. Der Motor schien zu stottern.»

Auf Twitter reagierten umgehend britische Politiker und drückten ihr Entsetzen über das Geschehen aus. Seine Gedanken seien bei allen, die von dem Unglück betroffen seien, schrieb Premierminister David Cameron. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon sprach von «schockierenden Nachrichten».

Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen Eurocopter vom Typ EC 135 T2. Experten äusserten sich in der Nacht zum Samstag dahingehend, dass die Besatzung möglicherweise eine Notlandung versuchte, weil die Motoren ausgefallen sein könnten.

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