Der US-Pharmariese Actavis, bekannt für seine Medikamente gegen Alzheimer und Parkinson, will für rund 66 Milliarden Dollar das kalifornische Unternehmen Allergan kaufen. Allergan ist der Hersteller des Antifaltenmittels Botox.
Die beiden Unternehmen gaben ihre Übernahmepläne am Montag bekannt und bestätigten damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Durch den Zusammenschluss würde einer der zehn grössten Pharmakonzerne der Welt entstehen.
Actavis, mit Sitz im steuergünstigem Irland, und Allergan würden gemeinsam einen Umsatz von 23 Mrd. Dollar jährlich erwirtschaften. Führen würde das neue Unternehmen Actavis-Chef Brent Saunders.
Der Zusammenschluss muss aber noch von den Kartellbehörden und den Aktionären genehmigt werden. Die Anteilseigner kommen am 18. Dezember zu einer Generalversammlung zusammen.
Angebot von Valeant übertrumpft
Actavis werde im Schnitt 219 Dollar pro Allergan-Aktie zahlen, kündigte der US-Konzern an. Die insgesamt 66 Mrd. Dollar liegen weit über der Summe, die der kanadische Pharmakonzern Valeant für Allergan geboten hatte: 53 Mrd. Dollar.
Valeant hatte seit April um Allergan gebuhlt und im Oktober angekündigt, es werde sein Angebot auf 60 Mrd. Dollar erhöhen. Am Montag teilte das Unternehmen mit, es werde Actavis nicht überbieten. Das könne der Konzern vor seinen Aktionären nicht rechtfertigen, erklärte Konzernchef Michael Pearson.
Grössten Einzelaktionär brüskiert
Das Allergan-Management brüskiert mit der Entscheidung für Actavis seinen grössten Einzelaktionär, den Milliardär Bill Ackman. Er besass zum 30. Juni einen Anteil von 9,7 Prozent an Allergan und unterstützte das Angebot von Valeant.
Botox wird nicht nur angewendet, um Falten zu glätten. Das Mittel wird auch gegen Migräne, Inkontinenz und Spastiken eingesetzt, ausserdem bei Augenproblemen von Diabetikern. Hier sieht Allergan einen grossen Wachstumsmarkt.