Das Lieblingsauto der Deutschen im Zwielicht: Nach Manipulationsvorwürfen beim Autopreis «Gelber Engel» hat der Kommunikationschef des ADAC und Chefredakteur der Mitgliederzeitschrift «Motorwelt», Michael Ramstetter, sämtliche Funktionen beim Autoclub niedergelegt.
ADAC-Sprecher Christian Garrels bestätigte am frühen Sonntagmorgen einen entsprechenden Bericht der «Bild am Sonntag». Er kündigte für den Sonntagvormittag eine ausführliche Erklärung des Automobilclubs an.
Dem Bericht der «Bild am Sonntag» zufolge hat es bei der diesjährigen Verleihung der ADAC-Autopreise tatsächlich schwerwiegende Manipulationen gegeben. Ramstetter habe bei Gesprächen mit der ADAC-Führung am Freitag eingeräumt, gefälschte Stimmenzahlen bei der Leserwahl des VW Golf zum «Lieblingsauto der Deutschen» veröffentlicht zu haben.
Ramstetter habe seinen persönlichen Fehler zugegeben und sein Fehlverhalten entschuldigt. Er bedauere, der Glaubwürdigkeit des ADAC Schaden zugefügt zu haben.
Die ADAC-Spitze ordnete demnach eine interne Prüfung der Preisvergabe auch in den vergangenen Jahren an. 2015 solle der Leserpreis in einem notariell beaufsichtigten Verfahren vergeben werden, kündigte der Club laut dem Zeitungsbericht an.
Die «Süddeutsche Zeitung» hatte vor wenigen Tagen als erstes Blatt über Mauscheleien beim ADAC-Preis «Gelber Engel» berichtet. Demnach stimmten deutlich weniger Leser bei der Wahl ab, als vom ADAC offiziell angegeben. Der VW-Golf habe zehn Mal weniger Stimmen erhalten als behauptet, berichtete die Zeitung.