Adam Yates gewinnt die Clasica Ciclista in San Sebastian. Der Brite feierte sechs Tage vor seinem 23. Geburtstag den grössten Erfolg seiner Karriere.
Yates setzte sich im finalen, sieben Kilometer langen Aufstieg zum Bordako Tontorra von der Konkurrenz ab und verteidigte seinen Vorsprung auf der abschliessenden Abfahrt ins Ziel. Der frühere Bahnfahrer, der erst seit dem letzten Jahr Profi ist, war sich seiner Solofahrt an der Spitze zunächst nicht bewusst. Erst wenige Meter vor dem Ziel riss er die Arme in die Höhe, nachdem er einen seiner Betreuer in Jubel-Posse gesehen hatte.
«Die Verbindung mit dem Sportdirektor war nicht gut, ich konnte ihn nicht hören. Ich dachte eine Gruppe sei vor mir», erzählte der Überraschungssieger aus dem australischen Team Orica-GreenEdge, dem auch der im Baskenland nicht am Start gewesene Schweizer Michael Albasini angehört. Zur Verwirrung von Yates und anderer Fahrer trugen Probleme bei der TV-Übertragung bei. Das offizielle Radio diente in der Schlussphase als einzige Informationsquelle.
15 Sekunden nach Yates kam ein hochkarätige besetzte Gruppe ins Ziel, der unter anderen die beiden spanischen Favoriten Alejandro Valverde und Joaquim Rodriguez sowie Bauke Mollema, Philippe Gilbert und Roman Kreuziger angehörten. Yates profitierte davon, dass sich die Verfolger uneinig und schlecht organisiert waren. Der Belgier Gilbert, Weltmeister 2012 und Sieger in San Sebastian 2011, gewann den Sprint der Geschlagenen vor dem Vorjahressieger und Tour-de-France-Dritten Valverde. Bester Schweizer war Danilo Wyss als 33. Er wies knapp zwei Minuten Rückstand auf.
Adam Yates, der bei Orica-GreenEdge zusammen mit seinem Zwillingsbruder Simon fährt, hatte schon im letzten Jahr beim Eintagesrennen in San Sebastian überzeugt. Damals hielt er sich bis wenige Kilometer vor Schluss in der Spitzengruppe, stürzte dann aber in der Abfahrt zum Ziel. Seinen bislang grössten Erfolg hatte Yates zuvor mit dem Sieg bei der Türkei-Rundfahrt gefeiert.