44 Tage nach ihrem olympischen Wettkampf und 18’000 Kilometer entfernt von London hat die neuseeländische Kugelstösserin Valerie Adams ihre Goldmedaille erhalten.
„Heute hat die Gerechtigkeit gesiegt. Ich habe die Medaille, ich kann es kaum glauben. Jetzt ist es an der Zeit, alles zu geniessen“, sagte die 27-Jährige, die in London Platz zwei belegt hatte. Nach der Disqualifikation von Siegerin Nadeschda Ostaptschuk (WRuss) wegen eines Dopingvergehens wurde Adams nachträglich die Goldmedaille zugesprochen.
Überreicht wurde Adams die Medaille in einer speziellen Zeremonie durch Neuseelands Generalgouverneur Jerry Mateparae. Als vor rund 2000 Zuschauern in Auckland die Nationalhymne gespielt wurde, kämpfte Adams mit den Tränen. „Was kann schöner sein, als die Medaille im eigenen Land um den Hals gehängt zu bekommen“, sagte sie und bedankte sich auch bei ihrem Schweizer Trainer Jean-Pierre Egger.
Adams war bereits 2008 in Peking Olympiasiegerin geworden und fiel zwei Jahre später in ein privates und sportliches Tief. Die Erfolge stellten sich erst wieder ein, als sie ihren temporären Wohnsitz nach Magglingen verlegte und nach den Vorgaben von Jean-Pierre Egger trainierte. Mit dem ehemaligen Günthör-Coach hat sie nun 30 Siege in Serie aneinander gereiht. Adams fliegt im Dezember für einen Monat zurück in die Schweiz, danach wird Egger mit ihr in Neuseeland während zweieinhalb Monaten die WM-Saison 2013 vorbereiten.