Adoboli handelte laut seinen Verteidigern nicht alleine

Der nach fehlgeschlagenen Milliardenspekulationen vor Gericht stehende frühere UBS-Händler Kweku Adoboli war nach Überzeugung seiner Verteidiger kein Einzeltäter. Seine Verhaltensweisen, die schliesslich zu einem Verlust von 2,3 Mrd. Dollar infolge von Fehlspekulationen führten, habe er von Kollegen bei der Bank gelernt, erklärte sein Verteidiger Charles Sherrard am Donnerstag vor den Geschworenen des Londoner Southwark Crown Court.

Der ehemalige UBS-Händler hat nach Ansicht seiner Verteidiger nicht alleine gehandelt (Archiv) (Bild: sda)

Der nach fehlgeschlagenen Milliardenspekulationen vor Gericht stehende frühere UBS-Händler Kweku Adoboli war nach Überzeugung seiner Verteidiger kein Einzeltäter. Seine Verhaltensweisen, die schliesslich zu einem Verlust von 2,3 Mrd. Dollar infolge von Fehlspekulationen führten, habe er von Kollegen bei der Bank gelernt, erklärte sein Verteidiger Charles Sherrard am Donnerstag vor den Geschworenen des Londoner Southwark Crown Court.

Drei von Adobolis Kollegen in der für den Handel mit Exchange Traded Funds (ETF) zuständigen Londoner Abteilung der UBS-Investmentbank hätten zum Teil aktiv an den Handlungen teilgenommen, deretwegen er nun vor Gericht stehe. Adobli wird Betrug und falsche Buchführung vorgeworfen. Er hat auf „nicht schuldig“ plädiert.

Die Methode, das wahre Ausmass von Handelsaktivitäten zu verschleiern, habe Adoboli bei anderen aus der UBS gelernt, sagte der Verteidiger. Es habe, und vielleicht sei das immer noch so, „geheime Bücher“ im Handelssystem der Bank gegeben. Als die Sache aufgeflogen sei, hätten ihn seine Kollegen im Stich gelassen. Adoboli wurde am 15. September 2011 festgenommen.

Am Dienstag hatte ein früherer Kollege von Adoboli ausgesagt, er habe seit Januar 2011 von geheimen Konten gewusst, über die dieser seine nicht genehmigten Transaktionen verbuchte. Gemeldet habe er das aber nicht, da der Streit mit seinem Kollegen vermeiden wollte.

Nach Ansicht der Anklage ist Adoboli ein Einzeltäter, der aus Ehrgeiz die ihm vorgeschriebenen Handels-Limite überschritt. Als die Griechenland-Krise sich verschärft habe, habe er Verluste eingefahren, die er durch immer waghalsigere Spekulationen auszugleichen versuchte.

Die aufgelaufenen Verluste soll er zunächst in geheimen Konten, sogenannten Regenschirmen, versteckt haben. Nach Ansicht der Verteidigung wurde die Risiko-Überwachung zu Adobolis Zeiten bei UBS zu lax gehandhabt.

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