Die ägyptischen Behörden haben am Freitag auf dem Flughafen von Kairo etwa 40 Frauen die Einreise verweigert und sie zum Rückflug in ihre Herkunftsländer gezwungen. Dies bestätigte ein Flughafensprecher.
Die Aktivistinnen wollten anlässlich des Internationalen Frauentages in den Gazastreifen reisen. Dort wollten sie nach eigenen Angaben vor allem gegen die weitgehende Blockade des Palästinensergebietes durch die Nachbarländer Israel und Ägypten protestieren.
Elf der Frauen seien nach Istanbul, 22 nach Paris und sechs nach Frankfurt zurückgeschickt worden, sagte der Sprecher. Damit seien seit Donnerstag insgesamt 65 Aktivistinnen ausgewiesen worden. Unter diesen Abgeschobenen war auch die nordirische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire.
Die ägyptische Regierung hatte die Einreiseverweigerungen am Donnerstag mit der zugespitzten Sicherheitslage auf dem Sinai begründet. Eine französische Aktivistin sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, etwa 30 Delegationsmitglieder seien dennoch ins Land gelangt und sie würden versuchen, über den Grenzort Rafah in den Gazastreifen einzureisen.
In Gaza-Stadt protestierten unterdessen mehrere tausend Anhänger der Hamas-Bewegung gegen das Verbot ihrer Organisation in Ägypten. Sie zogen nach den Freitagsgebeten aus den Moscheen zur früheren ägyptischen Botschaft. Ein Gericht in Kairo hatte die Hamas am Dienstag als Terrororganisation eingestuft und ihr Vermögen im Lande beschlagnahmt.
Die ägyptische Regierung wirft der Hamas vor, der Muslimbruderschaft des gestürtzten Präsidenten Mohammed Mursi mit Gewaltakten beizustehen. Die Hamas ist die palästinensische Sektion der Muslimbruderschaft.