Ägypten hat der Regierung im Sudan nach der Explosion einer Waffenfabrik Unterstützung zugesichert. Khartum beschuldigt Israel, das Werk Jarmuk bombardiert zu haben. Gleichzeitig bezeichnete ein israelischer General Sudan als „gefährlichen Terroristenstaat“.
Ein Bekenntnis zu der Bombardierung gab der Reservegeneral Amos Gilad in einem Interview im Militärradio am Donnerstag allerdings nicht ab. „Es gibt von sudanesischer Seite verschiedene Versionen, sodass es keinen Grund gibt, in die Details zu gehen.“
Die israelische Luftwaffe sei „eine der angesehensten der Welt und hat sich bei zahlreichen Anlässen bewiesen“, sagte Gilad lediglich, der im Verteidigungsministerium für politisch-militärische Angelegenheiten zuständig ist.
Er nannte den sudanesischen Staatschef Omar al-Baschir einen „Kriegsverbrecher“ und verwies darauf, dass der Sudan als „Operationsbasis für (Al-Kaida-Chef Osama) bin Laden gedient“ habe und das dortige „Regime vom Iran unterstützt“ werde. Ausserdem sei das Land ein Umschlagplatz für die Lieferung von iranischen Waffen an die palästinensische Hamas und an Dschihadisten.
Ägypten spricht von „Terroranschlag“
Die sudanesische Regierung warf Israel die Bombardierung der Rüstungsfabrik in der Hauptstadt Khartum vom Mittwoch vor und drohte mit Vergeltung.
Informationsminister Ahmed Bilal Osman sagte, vier Flugzeuge hätten gegen Mitternacht die Al-Jarmuk-Fabrik im Süden Khartums mit Geschossen angegriffen und zwei Menschen getötet. Anhand der Sprengstoffüberreste seien Beweise gefunden worden, die auf Israel hindeuteten.
Der ägyptische Aussenminister Mohammed Amr sprach von einem „Terroranschlag“. In einem Telefongespräch mit sudanesischen Regierungsvertretern bekundete er nach Angaben seines Amtes am Mittwochabend der Regierung in Khartum die volle Solidarität Ägyptens.
Dies gelte auch für alle Schritte der sudanesischen Regierung in internationalen Gremien wie dem Weltsicherheitsrat oder der Arabischen Liga.
Der Iran sieht ebenfalls Israel als Drahtzieher der Explosion der Waffenfabrik. „Dieser Akt des zionistischen Regimes (Israel) reflektiert erneut die Feindschaft dieses Regimes zur islamischen Welt und ist in keiner Weise zu rechtfertigen“, erklärte Aussenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Donnerstag.