Ägyptenkrise und Hello-Grounding setzen Hotelplan zu

Die politische Krise in Ägypten und der Konkurs der Airline Hello haben Hotelplan zugesetzt. Auch das Italien-Geschäft ist nach teuren Restrukturierungen nach wie vor nicht profitabel. Die Migros-Reisetochter muss einen Betriebsverlust von 4 Mio. Fr. hinnehmen.

Reiseprospekt in einem Reisebüro (Symbolbild) (Bild: sda)

Die politische Krise in Ägypten und der Konkurs der Airline Hello haben Hotelplan zugesetzt. Auch das Italien-Geschäft ist nach teuren Restrukturierungen nach wie vor nicht profitabel. Die Migros-Reisetochter muss einen Betriebsverlust von 4 Mio. Fr. hinnehmen.

Es ist für Hotelplan das fünfte Jahr in Folge mit roten Zahlen. Allerdings wurde das Minus für das Geschäftsjahr bis Ende Oktober deutlich eingegrenzt: Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag operativ 25,9 Mio. Fr. erreicht.

Die Ergebnisverbesserung um knapp 22 Mio. Fr. verdankt Hotelplan dem Wegfall einer Reihe von Sonderfaktoren, die das Vorjahresergebnis belastet hatten. Ohne Ägypten-Krise und das Hello-Grounding hätte man schwarze Zahlen geschrieben, sagte Unternehmenschef Thomas Stirnimann vor den Medien in Glattbrugg ZH.

Weniger Umsatz

Beim Umsatz fehlten Hotelplan im Vergleich zum Vorjahresergebnis 72,7 Mio. Franken: Die Einnahmen beliefen sich auf 1,13 Mrd. Franken. Finanzchef Markus Glesti erklärte dies mit dem Verzicht auf bestimmte Geschäfte in Russland und Italien.

Die Reisebeschränkungen, die Reisende von Ägypten fernhielten, haben die grösste Einheit der Gruppe Hotelplan Schweiz gebremst: Dort ging der Umsatz um 5,7 Prozent 526,4 Mio. Fr. zurück. Die Tochter in Grossbritannien steigerte sich hingegen um 8,3 Prozent auf 196,6 Mio. Pfund.

In Italien hat Hotelplan das hochdefizitäre Kurzstreckengeschäft eingestellt und beschränkt sich auf Premiumreiseangebote. Allerdings haben in Italien die Wirren in Ägypten noch stärkere Folgen gezeigt als in der Schweiz: Der Umsatz schrumpfte um 29,9 Prozent auf 75,8 Mio. Euro.

Sorgenkind Italien

Die Neuausrichtung der Reisebüros in Italien, die im Vorjahr Kosten von 6 Mio. Euro verursacht hatten, bezeichnete Finanzchef Markus Glesti als «Monster-Übung». Immerhin sei dieser Umbau jetzt abgeschlossen. Mit einem operativen Minus von 7,5 Mio. Euro (Vorjahr: 20,6 Mio. Euro) verliert Hotelplan in Italien nach wie vor Geld.

Das Aus der Airline Hello, die für Hotelplan Charterflüge an diverse Reiseziele ausführte, schlägt sich in der Rechnung mit einem Minus von 3,4 Mio. Fr. nieder. Hello groundete im Oktober 2012 kurz vor dem Beginn des Rechnungsjahres 2012/13: In der Folge musste Hotelplan Tausende von Reisenden umbuchen.

Ohne die von Hello verursachten Kosten und verbleibende Sonderfaktoren hätte Hotelplan mit 7 Mio. Fr. ein positives Betriebsresultat erreicht. Im Vorjahr hatte der bereinigte EBIT noch -4,8 Mio. Fr. betragen.

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