Die ägyptische Geheimpolizei hat zwei bekannte Journalisten des Senders Al-Dschasira festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, mit ihrer Berichterstattung die Sicherheit des Landes zu gefährden.
Wie das ägyptische Innenministerium am Montag mitteilte, durchsuchten Beamte des nationalen Sicherheitsdienstes am Tag zuvor die Büros der beiden Reporter in einem Hotel in Kairo und beschlagnahmten ihre Ausrüstung. Es handelt sich demnach um einen australischen Journalisten und einen ägyptischen Reporter.
Der englische Dienst des Senders Al-Dschasira bestätigte die Festnahmen und teilte mit, auch ein Produzent und ein Kameramann des Senders seien von der Polizei festgesetzt worden.
Al-Dschasira identifizierte den festgenommenen Reporter als ihren Kairoer Bürochef, der früher unter anderem für den US-Nachrichtensender CNN arbeitete. Verbindungen zur Muslimbruderschaft seien nicht bekannt. Bei dem australischen Journalisten soll es sich um einen früheren BBC-Reporter handeln.
Dem Innenministerium zufolge gefährdeten die Festgenommenen mit ihrer Live-Berichterstattung die «inländische Sicherheit». Bei den Journalisten sollen zudem «Publikationen» der Muslimbruderschaft gefunden worden sein.
Die islamistische Bewegung, aus der auch der entmachtete Staatschef Mohammed Mursi hervorgegangen war, war in der vergangenen Woche von der Übergangsregierung als Terrororganisation eingestuft worden. Der Entscheidung war ein Anschlag auf eine Polizeiwache mit 15 Toten im Nildelta vorausgegangen. Mit der Einstufung sind die Mitgliedschaft in der Bewegung und sogar der Besitz ihrer Publikationen strafbar.