Ägyptens Oppositionsbündnis will am Dienstag demonstrieren

Nach der ersten Runde des Verfassungsreferendums in Ägypten hat die wichtigste Oppositionsbewegung Nationale Heilsfront für Dienstag zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen. Sie wirft der islamistischen Muslimbruderschaft Fälschungen vor.

"Nein zur Verfassung" forderten Demonstranten bereits am Freitag (Archiv) (Bild: sda)

Nach der ersten Runde des Verfassungsreferendums in Ägypten hat die wichtigste Oppositionsbewegung Nationale Heilsfront für Dienstag zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen. Sie wirft der islamistischen Muslimbruderschaft Fälschungen vor.

In einer Erklärung schrieb die Heilsfront am Sonntagabend, die Ägypter sollten „am Dienstag auf die Strasse gehen, um ihre Freiheiten zu verteidigen, Betrügereien zu verhindern und den Verfassungsentwurf zurückzuweisen“. In der Heilsfront sind die wichtigsten liberalen und säkularen Oppositionsparteien des Landes zusammengeschlossen.

Die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, der politische Arm der hinter Präsident Mohammed Mursi stehenden Muslimbruderschaft, hatte zuvor auf ihrer Internetseite ein vorläufiges Ergebnis veröffentlicht, wonach 56,6 Prozent der Wähler bei der ersten Runde des Referendums am Samstag für den Verfassungsentwurf stimmten.

Mehrere Nichtregierungsorganisationen sprachen allerdings von Unregelmässigkeiten. Auch die Heilsfront warf den Islamisten Manipulationen vor.

Ergebnisse erst am Wochenende

Am Samstag waren zunächst 26 Millionen Ägypter, fast die Hälfte der Wahlberechtigten, zur Abstimmung aufgerufen gewesen. Die zweite Runde für die übrigen Wahlberechtigten findet am kommenden Samstag statt. Die offiziellen Ergebnisse sollen am kommenden Wochenende bekanntgegeben werden.

Aus Sicht der Opposition garantieren die oft unscharfen Formulierungen des Verfassungsentwurfs nicht die Bürgerrechte. Zudem fürchten die Gegner, dass der Text einer islamistischen Prägung der Gesetzgebung den Weg ebnet.

Die Befürworter erhoffen sich dagegen Stabilität nach der unruhigen Übergangsphase infolge des Sturzes von Staatschef Husni Mubarak im Februar 2011.

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