Ägyptische Islamisten sehen sich auch in zweiter Wahlrunde vorn

Die islamistischen Parteien in Ägypten sehen sich auch in der zweiten Runde der Parlamentswahl vorn. Nach Auszählung von elf der 15 Wahlbezirke kommt die Partei Freiheit und Gerechtigkeit der gemässigten Muslimbrüder nach eigenen Angaben auf rund 40 Prozent der Stimmen.

Emad Abdel Ghafour, der Chef der salafistischen Nour-Partei (Bild: sda)

Die islamistischen Parteien in Ägypten sehen sich auch in der zweiten Runde der Parlamentswahl vorn. Nach Auszählung von elf der 15 Wahlbezirke kommt die Partei Freiheit und Gerechtigkeit der gemässigten Muslimbrüder nach eigenen Angaben auf rund 40 Prozent der Stimmen.

Die ultra-konservativen Salafisten hätten etwa 35 Prozent erhalten, sagte ein Parteisprecher. In der ersten Runde stimmten 37 Prozent der Wähler für die Muslimbrüder, 24 Prozent für die Salafisten.

Nach der ersten Runde lagen die Parteivertreter mit ihren Einschätzungen relativ nahe am offiziellen Ergebnis. Das komplizierte System sieht mehrere Runden vor.

Die Abstimmung soll im Januar abgeschlossen sein. Sie ist Teil des geplanten Übergangs von einer Militär- zu einer Zivilregierung. Für Juni sind Präsidentenwahlen geplant. Das Parlament soll eine aus 100 Mitgliedern bestehende Versammlung wählen, die eine neue Verfassung schreiben soll.

In Kairo lieferten sich den dritten Tag in Folge Gegner der Militärregierung und Sicherheitskräfte rund um den zentralen Tahrir-Platz Strassenschlachten. Seit Beginn der jüngsten Gewaltausbrüche am Freitag wurden nach amtlichen Angaben zehn Menschen bei den Zusammenstössen getötet.

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