Ältere Menschen erhalten nicht genügend Unterstützung

Zwei von zehn Menschen ab 65, die in Privathaushalten leben, sind im Alltag in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Dies zeigt eine am Freitag veröffentlichte Auswertung der Schweizerischen Gesundheitsbefragung durch das Bundesamt für Statistik (BFS).

Viele betagte Personen sind auf Hilfe angewiesen (Symbolbild) (Bild: sda)

Zwei von zehn Menschen ab 65, die in Privathaushalten leben, sind im Alltag in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Dies zeigt eine am Freitag veröffentlichte Auswertung der Schweizerischen Gesundheitsbefragung durch das Bundesamt für Statistik (BFS).

20 Prozent sind in Alltagsaktivitäten wie Hausarbeiten und Wäschewaschen eingeschränkt, wie das BFS schreibt. Bei 3 Prozent stellen auch Alltagsaktivitäten wie die Körperpflege und das Anziehen ein Problem dar.

Oft fehlt es an Unterstützung: Nur 54 Prozent der Personen mit Einschränkungen werden von Nahestehenden oder von einem Spitex-Dienst unterstützt und gepflegt. Von den Übrigen würde jede vierte Person gerne Hilfe in Anspruch nehmen. Dies seien rund 32’000 Personen, hält das BFS fest.

Die Auswertung zeigt weiter, dass 3 Prozent der älteren Menschen Gehprobleme haben. 4 Prozent leiden unter einer Beeinträchtigung der Sinnesorgane, und 49 haben eine chronische Krankheit oder ein dauerhaftes Gesundheitsproblem. Solche Probleme erhöhen das Risiko von Einschränkungen im Alltag.

Auch psychisch belastet

Personen mit Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten leiden auch häufiger an hoher psychischer Belastung und mittleren bis starken Depressionssymptomen, wie die Auswertung weiter zeigt. Ausserdem mangelt es ihnen häufiger an Energie und Vitalität. Ihre Lebensqualität beurteilen sie weniger häufig als gut oder sehr gut als Personen ohne Einschränkungen.

Die Zahlen basieren auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2012. Für die Auswertung wurden die Angaben von 2225 Männern und 2580 Frauen ab 65 Jahren berücksichtigt, die in Privathaushalten leben.

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