Die Restaurierung der St. Alban-Kirche als ältester Klosterkirche Basels erlaubt Einblicke in die Stadtgeschichte. Freigelegte Mauern der Ende des 11. Jahrhunderts gebauten Kirche dokumentieren etwa das grosse Erdbeben von 1356 oder schwere Brände.
Derzeit wird die neben dem Museum für Gegenwartskunst unweit des Rheins gelegene Kirche vollständig restauriert – erstmals seit 1911. Dabei seien unter altem Putz Wandmalereien zum Vorschein gekommen, die aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem grossen Erdbeben stammten, teilte die Kantonale Denkmalpflege am Mittwoch mit.
Erkennbar wurden auch zahlreiche Bauphasen der Kirche von der Klostergründung 1083 bis ins 19. Jahrhundert. Von der Gründerkirche seien nur noch wenige Mauerreste übrig; die heutige Gestalt sei geprägt von einer Erneuerung im 13. Jahrhundert. Neue Erkenntnisse hätten bisherige Annahmen zur Baugeschichte widerlegt, hiess es.
Ziel der Restaurierung für 2,4 Mio. Franken ist laut Denkmalpflege, den Zustand nach der Erneuerung durch Johann Jakob Stehlin des Jüngeren von 1845 wiederherzustellen – die vielschichtigen Funde im und am historischen Gemäuer verschwinden also wieder unter neuem Putz. Das Erscheinungsbild der Kirche werde «wesentlich verändert».
Die einst Alban von Mainz respektive von England geweihte St. Alban-Kirche wird heute von der serbisch-orthodoxen Kirche genutzt, ihre Orgel zudem von der Musik-Akademie Basel. Die zum Rhein hin gelegenen Klostergebäude samt Kreuzgang wurden nach der Reformation säkularisiert; seit dem 19. Jahrhundert sind Wohnungen darin.