Die Restaurierung der Glocken der Klosterkirche Wettingen AG ist abgeschlossen. Das älteste erhaltene mehrstimmige Glockengeläut der Schweiz wird am ersten Adventssonntag erstmals wieder erklingen.
Von aussen macht die Klosterkirche Wettingen nicht den Eindruck, als beherberge sie ein solch imposantes Geläut. Unter dem schlanken, achteckigen Dachreiter über dem Kirchenfirst hängen nämlich nur die vier kleinsten Glocken. Die restlichen vier sind in Zweiergruppen auf dem Dachboden der Kirche in hölzernen Glockenstühlen untergebracht.
Bei der Restaurierung wurden alle Glocken demontiert und vermessen. Sämtliche Eisenteile wurden mit einem Korrosionsschutz versehen und die Klöppel neu gegossen. Abschliessend wurden die Glocken neu gestimmt.
Die grösste Glocke wiegt rund 2150 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 1,53 Metern. Die kleinste Glocke ist bei einem Durchmesser von 75 Zentimetern etwa 240 Kilogramm schwer. Die acht Glocken ergeben eine vollständige C-Dur-Tonleiter mit der Oberoktave des Grundtons.
Anfänglich noch ohne Glocken
Die Klosteranlage besteht seit 1227. Erst nach einem Grossbrand im Jahre 1507 wurde die Anschaffung einer Glocke beantragt. Aus finanziellen Gründen wurde jedoch darauf verzichtet.
1639 liess der damalige Abt acht Glocken giessen. Eine einzige erlitt seither einen Sprung und wurde 1938 durch die Glockengiesserei Rüetschi in Aarau ersetzt. Alle anderen sind erhalten.
Dem Unterhalt des Glockenstuhls und der Mechanik sei schon zu Klosterzeiten stets Sorge getragen worden, teilte das Aargauer Departement Bildung, Kultur und Sport am Montag mit. 1977 wurde der erste Läutautomat installiert, damit die Glocken nicht mehr von Hand geläutet werden mussten.