Die Schweizer Skifahrer trumpfen an den Weltmeisterschaften in St. Moritz auch in der Kombination gross auf. Der Berner Luca Aerni holt sensationell Gold, Mauro Caviezel sichert sich Bronze.
Aerni nutzte die sich ihm bietende Chance und zeigte als Dreissigster nach der Abfahrt mit der Startnummer 1 in der Entscheidung den Lauf seines Lebens. Den Rückstand von 2,61 Sekunden machte der 24-jährige Berner aus Grosshöchstetten im Slalom wett und liess sich als erster Schweizer seit Daniel Albrecht 2007 in Are in der Kombination zum Weltmeister küren. «Ich habe alles probiert, und es ist alles aufgegangen – von oben bis unten», sagte Aerni, dessen beste Weltcup-Klassierungen zwei fünfte Plätze im Slalom sind.
Als Erster scheiterte Marcel Hirscher an der Marke Aernis, der erst am Sonntag als letzter Schweizer für das Rennen nominiert und dabei Niels Hintermann, dem Kombinationssieger von Wengen, vorgezogen worden war. Der fünffache Gesamtweltcup-Sieger und Titelverteidiger aus Salzburg, der im Slalom mit der Startnummer 3 ins Rennen ging, lag zwar bei der letzten Zwischenzeit noch klar vor Aerni, fiel aber in den letzten Toren noch hinter den Schweizer zurück. Eine Hundertstelsekunde entschied letztlich das Duell zugunsten Aernis. «Die Hundertstel rauben mir in dieser Saison noch den letzten Verstand», so Hirscher, der die zu weiche Piste im Slalom kritisierte.
Wie Hirscher scheiterten auch der Franzose Alexis Pinturault, einer der Topfavoriten auf Gold, sowie der Österreicher Romed Baumann, der Führende bei Halbzeit, und die restliche Konkurrenz an der Marke Aernis, der in der Weltcup-Kombination in Santa Caterina kurz vor dem Jahreswechsel Platz 7 belegt hatte.
Auch Justin Murisier, die grösste Schweizer Medaillenhoffnung nach der Abfahrt, biss sich an der Zeit seines Teamkollegen die Zähne aus und wurde Sechster. Die grösste Gefahr drohte Aerni dennoch aus dem eigenen Lager. Mauro Caviezel zeigte eine starke Leistung im Slalom und kam bis auf 0,06 Sekunden an die Bestzeit heran. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille feierte der 28-jährige Bündner ebenfalls den grössten Erfolg seiner Karriere. Carlo Janka rundete mit Rang 7 die herausragende Schweizer Teamleistung ab.
Weltmeisterschaften. Kombination der Männer: 1. Luca Aerni (SUI) 2:26,33. 2. Marcel Hirscher (AUT) 0,01 zurück. 3. Mauro Caviezel (SUI) 0,06. 4. Aleksander Kilde (NOR) und Dominik Paris (ITA) je 0,40. 6. Justin Murisier (SUI) 0,49. 7. Carlo Janka (SUI) 0,68. 8. Vincent Kriechmayr (AUT) 0,75. 9. Adrien Théaux (FRA) 0,77. 10. Alexis Pinturault (FRA) 0,86. – 45 klassiert.