Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zieht nach der Erschiessung von zwei Mitarbeitern in Mogadischu einen Teil ihrer Helfer aus Somalia ab.
Die Organisation werde allerdings trotz des „schockierenden und tief traurigen“ Vorfalls ihre humanitäre Arbeit in Somalias Hauptstadt und anderen Teilen des Landes fortsetzen, heisst es in einer am Freitag in Mogadischu veröffentlichten Stellungnahme von „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins sans Frontières, MSF).
Ein bewaffneter Mann hatte am Donnerstag auf dem Gelände der Hilfsorganisation in der somalischen Hauptstadt einen Belgier und einen Indonesier erschossen. Die beiden Opfer waren schon jeweils über zehn Jahre in zahlreichen Krisengebieten der Welt im Einsatz für „Ärzte ohne Grenzen“ gewesen.
Motiv unklar
Der Täter, einer der Sicherheitsmänner der Organisation, wurde von der Polizei festgenommen. Das Motiv der Tat war bis Freitag noch unklar. Ein verärgerter ehemaliger Mitarbeiter habe das Feuer auf die beiden Männer eröffnet, sagte ein Wächter. Der Mann sei am Mittwoch entlassen worden.
Die Lage in Mogadischu hat sich zwar in den vergangenen Monaten etwas beruhigt, nachdem die radikalislamische Schabab-Miliz mit Hilfe der afrikanischen Friedensmission Amisom aus der Stadt zurückgedrängt worden war. Dies löste einen Zustrom ausländischer Helfer aus. Dennoch ist es in der somalischen Stadt vor allem für Ausländer weiterhin sehr gefährlich.