Die SBB und die Azienda Elettrica Ticinese (AET) haben am Dienstag in Quinto TI die Pläne für ein neues Wasserkraftwerk am Ritom-See präsentiert. Mit diesem Projekt wollen sie eine neue Konzession mit achtzigjähriger Laufzeit für die Nutzung des Wassers beantragen.
Die neuen Turbinen sollen zwischen dem alten Ritom-Kraftwerk und der Anlage von Stalvedro entstehen, heisst es in einem Communiqué. Das Projekt sei für die AET – die sich vollumfänglich im Besitz des Kanton Tessins befindet – und für die SBB von grosser Bedeutung.
Das Tessiner Elektrizitätswerk würde durch die neue Anlage die Stromproduktion aus Wasserkraft deutlich erhöhen können. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zum langfristigen Ziel, nur noch von erneuerbarer Energie abhängig zu sein.
Die SBB wolle sich mit der Konzessionserneuerung für die Eröffnung des Gotthardbasis- und Ceneritunnels rüsten, heisst es weiter. Die neue Zentrale sei ein Schlüsselprojekt für die Bahn. Sie sichere bei wachsendem Verkehr die Energieversorgung für die Infrastruktur im Tessin.
Umweltschutz berücksichtigt
Früher hat die SBB das Wasserkraftwerk am Ritom alleine bewirtschaftet. Im Jahr 2010 stieg der Kanton Tessin mit ein. In der gemeinsam gebildeten Betriebsgesellschaft hält die SBB mit 75 Prozent jedoch die Aktienmehrheit.
Das neue Kraftwerk am Ritom soll über zwei Turbinen und eine Pumpe verfügen, mit jeweils einer Leistung von 60 Megawatt. Die Anlage sei mit Rücksicht auf die Umwelt geplant worden. Unter anderem würde ein zusätzliches Auffangbecken für die Wassermassen des Ritom- und Stalvedro-Sees geschaffen.
Dieses soll die Negativeffekte durch die Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser abmildern. AET und SBB hoffen, dass das Projekt die notwendige Unterstützung des Grossen Rats erhält, wie sie in dem Communiqué schreiben.