Die Übernahme der Luxushotelgruppe Victoria Jungfrau hat der bislang auf Privatspitäler fokussierten Aevis zwar einen Wachstumssprung beschert. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2014 um 24 Prozent auf 268,9 Mio. Franken. Der Gewinn ist aber gesunken.
Unter dem Strich verbucht Aevis laut einer Mitteilung vom Dienstag einen Periodengewinn von 3,0 Mio. Fr. nach 4,9 Mio. Fr. in der Vorjahresperiode. Gründe für den Rückgang seien höhere Amortisationen und gestiegene Finanzaufwendungen nach Investitionen und Übernahmen im Spitalgeschäft, der Integration von Victoria Jungfrau und der Ausgabe einer weiteren Obligationenanleihe.
Victoria Jungfrau sei es gelungen, sich dem schwierigen Branchentrend zu widersetzen. Dank eines diversifizierten Gästeportfolios, zusätzlichen Verkaufs‐ und Marketingaktivitäten sowie einer starken Marke sei die Zahl der Hotelübernachtungen um 1,8 Prozent auf 70’985 gestiegen, und der durchschnittliche Zimmerpreis habe um 4,3 Prozent auf 354 Fr. zugenommen.
Insgesamt erzielte Victoria Jungfrau einen Semesterumsatz von 34,1 Mio. Franken. Ohne diese und weitere Übernahmen betrug das organische Wachstum von Aevis 3,6 Prozent.
Weitere Expansion von Genolier
Im Spitalgeschäft der Tochtergesellschaft Genolier Swiss Medical Network (GSMN) stieg der Umsatz um 14,4 Prozent auf 237,1 Mio. Franken. Dazu trug die Integration der Schmerzklinik Basel im Januar bei. Das organische Wachstum in den ersten sechs Monaten 2014 betrug 3,1 Prozent.
Die auf Immobilien für das Gesundheitswesen spezialisierte dritte Tochtergesellschaft Swiss Healthcare Properties (SHP) steigerte den Mietertrag von 12,3 Mio. auf 15,9 Mio. Franken. SHP erwarb in der Berichtsperiode die Gebäude der Privatklinik im Park in Rothrist AG sowie die Liegenschaft der Air Glacier in Sion.
Der gruppenweite operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibern und Goodwill-Amortisationen (EBITDA) erhöhte sich von 24,7 Mio. auf 36,3 Mio. Franken. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 11,4 auf 13,5 Prozent. Mittelfristig sollen mehr als 20 Prozent erreicht werden.
AEVIS geht laut weiteren Angaben davon aus, mit den gegenwärtigen Beteiligungen 2014 einen pro‐forma‐Umsatz von rund 600 Mio. Fr. zu erzielen. Darüber hinaus werde die Gruppe weiterhin in komplementäre Geschäftsfelder investieren, namentlich in Zentren für ambulante Leistungen, Residenzen mit medizinischen Dienstleistungen und Life Sciences.