Der Chef der rechtskonservativen Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, distanziert sich von der SVP. Er sei «offen gestanden erschüttert» über diesen Vergleich, sagte er in einem am Freitag veröffentlichten Interview.
Er kenne die SVP nicht sehr gut, gab Lucke im Interview mit der «Nordwestschweiz» und der «Neuen Luzerner Zeitung» zu. «Aber ich habe die Plakate gesehen, mit denen die SVP bei Wahlen oder Volksabstimmungen gegen Muslime Stimmung machte – geradezu in hetzerischer Art und Weise», sagte er.
«So etwas tun wir nicht», sagte der Parteichef der AfD. «Wir machen keine Stimmung gegen Menschen, wir kritisieren Einwanderungsgesetze und Institutionen, die die Einwanderung regeln.»
Im Übrigen sei das Kernthema der AfD der Euro «und seine grossen wirtschaftlichen Verwerfungen», sagte Lucke. «Dazu habe ich von der SVP noch nie etwas gehört.»
Für vorbildlich hält Lucke hingegen das Schweizer System der direkten Demokratie. Diese habe Vorbildcharakter für parlamentarische Demokratien auch in anderen Teilen Europas, sagte er.
Die Euro-kritische AfD war erst im Frühjahr 2013 gegründet worden, ist aber bereits ins EU-Parlament und in die Landtage Sachsens, Thüringens und Brandenburgs eingezogen. Sie kämpft für eine «geordnete Auflösung» des Euro-Währungsraums und wendet sich gegen die milliardenschweren Rettungspakete für Südeuropa. In der Einwanderungs-, Familien- und Gesellschaftspolitik vertritt sie deutlich konservative Positionen.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mahnte seine Partei kürzlich zu einer härteren Gangart gegen die AfD. Diese propagiere Fremdenfeindlichkeit, instrumentalisiere Ausländerkriminalität und verunglimpfe offene Grenzen, sagte er.