Der Druck auf den in der Silvesternacht mit einem Barman in eine Schlägerei verwickelten Genfer FDP-Regierungsrat Mark Muller erhöht sich: Die Anwälte des Barmans bestreiten nämlich, dass Muller sie darum bat, trotz Stillschweigevereinbarung die Höhe der bezahlten Entschädigung nennen zu dürfen.
Wild wurde in den letzten Wochen über die Höhe der Summe spekuliert, die Muller als Entschädigung dem Barkeeper des „Moulin à Danse“ bezahlt hatte, damit dieser seine Klage gegen ihn zurückzieht. Schliesslich forderten Regierungsräte und Parteikollegen Muller dazu auf, trotz einer Stillschweigevereinbarung zwischen den beiden Parteien die Höhe des Betrages offenzulegen.
„Wir haben Mark Muller mehrfach darum gebeten, das Geheimnis zu lüften“, sagte Geoffroy de Clavière, Generalsekretär der Genfer FDP. Laut de Clavière hat sich Muller nie dagegen ausgesprochen. Muller habe die Bitte der FDP-Führung den Anwälten des Barmans unterbreitet, sagte der Generalsekretär weiter.
Vereinbarung
Roland Burkhard, einer der Verteidiger des Barkeepers, bestreitet dies vehement. Es habe nie eine solches Anfrage gegeben, „weder von Herrn Muller selbst, noch von seinem Anwalt“, sagte er. Vielmehr pocht Burkhard darauf, dass Muller eine Stillschweigevereinbarung unterzeichnet hat. „Es ist nicht unser Problem, wenn jetzt seine Partei- oder Regierungsratskollegen die Höhe der Summe wissen wollen.“
Mark Muller hätte am (heutigen) Mittwoch anlässlich der wöchentlichen Sitzung der Regierung seinen Kollegen die Höhe der bezahlten Entschädigung nennen sollen. Ober er dies gemacht hat oder nicht, ist unklar.