Ein afghanischer Mann hat offenbar seine Ehefrau umgebracht, weil sie eine Tochter anstatt des erhofften Sohnes geboren hat. Die junge Frau sei von dem Mann und ihrer Schwiegermutter erwürgt worden, teilte die Polizei in der Provinz Kundus mit.
Die Tat sei am Samstag im Dorf Mohasili begangen worden. Den Angaben zufolge hatte der Mann, der einer lokalen Miliz angehörte, auf einen Sohn gehofft. Seine Frau gebar aber zum dritten Mal eine Tochter.
Die Schwiegermutter wurde nach Angaben der Polizei festgenommen; ihr wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen. Der Mann sei hingegen weiterhin auf der Flucht. Er verstecke sich vermutlich bei anderen Mitgliedern der Miliz.
In Afghanistan werden Frauen oft Opfer von Gewalttaten. Der britischen Nichtregierungsorganisation Oxfam zufolge geben 87 Prozent der afghanischen Frauen an, körperliche, sexuelle oder seelische Gewalt erlitten zu haben oder zwangsverheiratet worden zu sein.