Afghanische Armee übernimmt Verantwortung für Stützpunkte

Die afghanische Armee hat offiziell die Verantwortung für wichtige Stützpunkte der NATO-Truppe ISAF übernommen. Die letzten US-Marineinfanteristen und britischen Kampftruppen beendeten am Sonntag offiziell ihren 13 Jahre dauernden Einsatz gegen die Taliban.

Die Briten übergeben ihr Camp Bastion den Afghanen (Bild: sda)

Die afghanische Armee hat offiziell die Verantwortung für wichtige Stützpunkte der NATO-Truppe ISAF übernommen. Die letzten US-Marineinfanteristen und britischen Kampftruppen beendeten am Sonntag offiziell ihren 13 Jahre dauernden Einsatz gegen die Taliban.

In Camp Leatherneck in der Provinz Helmand holten die US-Soldaten die Flagge ein und übergaben den Stützpunkt afghanischen Streitkräften. Ursprünglich Basis für 40’000 Soldaten, waren dort zuletzt noch rund 4500 ausländische Soldaten stationiert.

Auch die Briten übergaben ihr benachbartes Camp Bastion den Afghanen. Wann genau die Soldaten das Land verlassen, wurde aus Sicherheitsgründen nicht mitgeteilt.

Der Rückzug der NATO-Soldaten vom Stützpunkt Leatherneck läuft bereits seit Februar. Die Infrastruktur der Basis aus Strassen, Kanalisation, Gebäuden und auch die Einrichtung der Büros soll erhalten werden.

Afghanische Armee bereit

Der für die Region zuständige US-Kommandant, Daniel D. Woo, sieht die afghanische Armee für ihre neue Aufgabe gerüstet. Das Militär habe die Fähigkeit dazu, wenn es die nötigen Ressourcen bereitstelle.

Der afghanische General Sayed Malook erklärte, die Basis werde künftig als Ausbildungszentrum für 1800 Soldaten genutzt. «Ich bin überzeugt, dass wir die Sicherheit gewährleisten können», sagte Malook.

Der internationale Kampfeinsatz, der 2001 mit einer US-geführten Invasion zur Vertreibung der radikalislamischen Taliban begann, läuft zum Jahresende aus. Derzeit sind noch rund 40’000 NATO-Soldaten in Afghanistan stationiert.

Nach dem Ende ihres Kampfeinsatzes soll eine kleinere Truppe von etwa 12’000 Soldaten zur Ausbildung und Unterstützung der einheimischen Streitkräfte im Land bleiben. Die Befürchtung ist gross, dass die Sicherheitslage am Hindukusch nach dem Abzug der ausländischen Kampftruppen noch schwieriger wird.

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