Für den Raketenangriff auf eine Hochzeitsfeier in Afghanistan mit 17 Toten waren nach Behördenangaben afghanische Soldaten verantwortlich. Die Soldaten hatten die Hochzeitsgesellschaft nach Angriffen von Aufständischen irrtümlich mit Mörsergranaten beschossen.
Dies sagte der stellvertretende Gouverneur der südlichen Unruheprovinz Helmand, Mohammed Dschan Rasuljar, am Freitag. Die Verantwortlichen, vier Soldaten und ein Kommandant, wurden festgenommen und sollen vor ein Militärgericht gestellt werden.
Die Hochzeitsfeier im Bezirk Sangin in Helmand war am späten Mittwochabend bei Kämpfen zwischen afghanischen Sicherheitskräften und den radikalislamischen Taliban beschossen worden. Die Raketen schlugen nach Angaben von Vize-Gouverneur Rasuljar in einem Raum ein, in dem sich weibliche Hochzeitsgäste versammelt hatten.
17 Frauen und Kinder seien getötet und 49 weitere Menschen verletzt worden. Zuvor war von mindestens 20 Toten die Rede gewesen.
Das Gebiet, in dem die Hochzeit gefeiert wurde, ist eine Hochburg der Taliban. Die Hauptverantwortung für die landesweite Sicherheit liegt seit dem Jahreswechsel vollständig bei der afghanischen Armee und Polizei. Der Raketenbeschuss der Hochzeitsgesellschaft hatte die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die einheimischen Streitkräfte am Donnerstag überschattet.