Afghanischer Flüchtling darf dank Videoaufruf nach Litauen reisen

Dank einem Videoaufruf auf der Plattform YouTube hat ein junger Afghane ein Visum für sein Ziel Litauen erhalten. Der Katholik, der in Afghanistan als Übersetzer für litauische Soldaten arbeitete, floh nach Morddrohungen aus seinem Heimatland.

Abdul Basir Jususi wird bei seiner Ankunft in Vilnius von Medien empfangen. Der junge Afghane sorgte mit einem Videoaufruf auf YouTube für Aufsehen. (Bild: sda)

Dank einem Videoaufruf auf der Plattform YouTube hat ein junger Afghane ein Visum für sein Ziel Litauen erhalten. Der Katholik, der in Afghanistan als Übersetzer für litauische Soldaten arbeitete, floh nach Morddrohungen aus seinem Heimatland.

«Ich habe gehört, dass Deutschland viel Geld hat, aber ich wollte nach Litauen», sagte Abdul Basir Jususi am Mittwoch bei seiner Ankunft auf dem Flughafen der Hauptstadt Vilnius. «Ich spreche die Sprache», berichtete der 22-Jährige stolz.

Nachdem die litauischen Streitkräfte die Provinz Ghor 2013 verlassen hatten, erhielt Jususi mehrere Morddrohungen. Er floh nach Griechenland, was zwei Monate dauerte und ihn 5700 Euro kostete.

Dort kam er erst einmal nicht weiter – bis er vergangene Woche ein Video von sich bei YouTube einstellte. «Ich habe eine Bitte an die Präsidentin. Ich brauche Hilfe. Ich bin derzeit in Griechenland», sage Jususi auf Litauisch.

Der litauische Soldat Jurgis Norvaisa, der 2012 in Afghanistan war, erkannte Jususi sofort wieder. «Er hat für uns vom Litauischen in Dari übersetzt und umgekehrt», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Ob auch Präsidentin Dalia Grybauskaite selbst auf das Video aufmerksam wurde, war unklar.

Die Behörden des Baltenstaats reagierten jedenfalls auf den Aufruf in dem sozialen Netzwerk: Am Dienstag erhielt Jususi ein Visum, so dass er nach Litauen einreisen konnte, um dort für sich, seine Ehefrau und die zweijährige Tochter Asyl zu beantragen.

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