Der afghanische Vizepräsident Marschal Mohammed Kasim Fahim ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Fahim, der ein mächtiger Kriegsherr aus dem Norden des Landes war, starb an einer Krankheit.
Dies teilte ein Präsidentensprecher am Sonntag in Kabul mit. Über den Kurzbotschaftendienst Twitter rief Staatschef Hamid Karsai eine dreitägige Staatstrauer aus. «Möge seine Seele in Frieden ruhen», hiess es dort weiter.
Fahim war der erste Stellvertreter Karsais. Er galt als Hardliner, der eigene Kampftruppen unterhalten haben soll, aber auch von den USA unterstützt wurde.
Fahim war im Kampf gegen das Taliban-Regime ein prominentes Mitglied der Nordallianz und bis zu seinem Bündnis mit Präsident Karsai auch der Vereinten Nationalen Front, einem Oppositionsbündnis. Fahim gehörte der Volksgruppe der Tadschiken an. Menschenrechtler warfen ihm vor, für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein.
In Afghanistan soll am 5. April ein neuer Präsident gewählt werden. Bislang gibt es zehn Kandidaturen für die Nachfolge Karsais, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten darf.
Der Kampfeinsatz von etwa 50’000 NATO-Soldaten in Afghanistan läuft Ende des Jahres aus. Danach soll es eine Ausbildungsmission geben, über die aber noch keine Einigkeit besteht. Es wird ein Wiederaufflammen der Gewalt in dem Land befürchtet, das zum Teil von den islamistischen Taliban kontrolliert wird.