Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat Geheimgespräche mit der radikal-islamischen Taliban über ein Friedensabkommen geführt. Der Sprecher des Staatschefs, Aimal Faisi, bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der «New York Times».
«Die Taliban sind mehr als bereit, sich am Friedensprozess zu beteiligen», sagte er. Ein Vertreter des von Karsai ins Leben gerufenen Hohen Friedensrates erklärte, vor drei Wochen hätten Gespräche in Dubai stattgefunden. Es gebe weiterhin Kontakte.
Die US-Regierung sieht laut dem Bericht einen Zusammenhang zwischen den Taliban-Gesprächen und der jüngst verschärften anti-amerikanischen Rhetorik Karsais.
So hatte Karsai fast zeitgleich mit Beginn der Geheimgespräche die USA darüber in Kenntnis gesetzt, dass er ein bilaterales Sicherheitsabkommen zur Stationierung von US-Soldaten nach dem Abzug der Kampftruppen vorerst nicht unterzeichnen werde.
Stattdessen will Karsai zunächst die Präsidentenwahl im April abwarten, bei der er selbst nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten kann. NATO und die USA verlangen eine baldige Unterzeichnung.