Die afghanische Regierung hat Bedingungen für Friedensverhandlungen mit den Taliban aufgestellt. Eine entsprechende Note des Hohen Friedensrates lag am Montag der Nachrichtenagentur Reuters vor.
Darin wird unter anderem festgelegt, dass die Islamisten ihre Angriffe auf das afghanische Volk stoppen, „Verbindungen zur Al-Kaida und anderen Terrorgruppen kappen“ und die Verfassung des Landes anerkennen müssen, die unter anderem Bürger- und Frauenrechte garantiert.
Ausländische Staaten dürften ohne Zustimmung der Regierung nicht an Verhandlungen teilnehmen. Weiter müsse Pakistan die Gespräche unterstützen, die zudem auf beiden Seiten von wohlbekannten Personen geführt werden sollten. Die Regierung in Kabul werde der Einrichtung eines Kontaktbüros in Katar akzeptieren, um Gespräche in Gang zu bringen.
Taliban weiterhin kampfbereit
Die Taliban lehnen die Verfassung des Landes ab und haben geschworen, bis zum Abzug aller ausländischen Soldaten zu kämpfen.
US-Vertreter haben sich nach Angaben aus US-Regierungskreisen in diesem Jahr etwa ein halbes Dutzend Mal insgeheim mit Kontaktpersonen der Taliban getroffen, darunter in Deutschland und in Katar.
Dabei sollten direkte Gespräche zwischen den Islamisten und der afghanischen Regierung vorbereitet werden. In US-Kreisen wurden den Gesprächen allerdings keine grossen Erfolgschancen eingeräumt.
Eine Sprecherin des deutschen Aussenministeriums kommentierte die Angaben aus den US-Kreisen zu Verhandlungen in Deutschland am Montagabend nicht.