Die afrikanischen Staats- und Regierungschefs haben die Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe beschlossen, um bei regionalen Konflikten unabhängiger reagieren zu können. Sie wollen damit weniger auf Geld und Streitkräfte nichtafrikanischer Länder angewiesen sein.
Der Beschluss wurde auf dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gefasst. Mehrere afrikanische Politiker hatten angesichts der Vielzahl von Konflikten auf dem Kontinent die umgehende Schaffung einer eigenen Truppe gefordert.
Pläne für eine afrikanische Bereitschaftstruppe existieren schon seit mehr als zehn Jahren. Ihre Bildung verzögerte sich aber immer wieder. Kritiker warfen Afrika daher vor, sich bei friedenserhaltenden Massnahmen zu sehr auf die Vereinten Nationen und westliche Staaten zu verlassen.
Laut dem Text des AU-Entscheids soll die Eingreiftruppe auf freiwilliger Basis durch jene Staaten gebildet werden, die Soldaten, Ausrüstung und Geld bereitstellen könnten. Sie sollten flexible und robuste Streitkräfte werden, die sehr schnell eingesetzt werden könnten. Es sollten «afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme» gefunden werden.