Kathrin Scholl, Präsidentin des Aargauer Grossen Rates, hat eine gerechtere Verteilung der Finanzen und die Unterstützung für Viele statt für wenige gefordert. Die SP-Politikerin machte sich an der 1.-Mai-Feier in Lenzburg AG auch für ein Grundeinkommen für alle stark.
Es dürfe keinen Lohn mehr unter dem Existenzminimum geben, sagte Scholl, die „höchste Aargauerin“, laut Redetext am Dienstag. Es sei für sie nicht nachvollziehbar, dass dies nicht schon lange Realität sei.
„Immer noch haben zu viele in der Schweiz lebenden Menschen mit oder ohne Arbeit zu wenig Einkommen für ein menschenwürdiges Dasein“, sagte Scholl. Auf der anderen Seite liessen ein paar Wenige ihr Vermögen arbeiten, das sich laufend vermehre und den grössten Teil des schweizerischen Vermögens ausmache.
Die Gesellschaft sei darauf angewiesen, dass die Menschlichkeit und damit verbunden die Solidarität wieder mehr Raum erhalte, sagte die SP-Grossrätin und stellvertretende Geschäftsführerin des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrervereins.
Hofmann: Soziale Errungenschaften verpflichten
Regierungsrat Urs Hofmann (SP) erinnerte in seiner Rede in Lenzburg an die sozialen Errungenschaften in der Schweiz. Nur wer wisse, wie jeder soziale Fortschritt und die Verteilung des Wohlstandes erkämpft worden seien, erfasse die wahre Bedeutung des Feiertages 1. Mai.
Sozialer Fortschritt wäre gemäss Hofmann nie möglich gewesen, wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Gewerkschaften und die Sozialdemokraten ihre Forderungen nicht immer wieder mit Nachdruck und hartnäckig vorgetragen hätten.
Der 1. Mai sei daher Verpflichtung, sich auch künftig mit dem gleichen Engagement für die Anliegen wie sozialer Ausgleich, gegen Rassismus sowie für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen.