Der Agrochemiekonzern Syngenta ist gut ins neue Jahr gestartet. Der Weltmarktführer für Pflanzenschutzmittel hat im ersten Quartal 2014 knapp 4,7 Mrd. Dollar und damit 2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode umgesetzt; trotz des harten Winters im Mittleren Westen der USA.
Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz um 5 Prozent gestiegen, teilte Syngenta am Mittwoch mit. Dieser Unterschied sei auf die Währungsabwertung in mehreren Schwellenmärkten gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen.
Sehr gut lief der Start in die europäische Anbausaison. In der Region Europa, Afrika, Mittlerer Osten stieg der Umsatz um 8 Prozent und bereinigt um Währungseffekte um 10 Prozent. Das Wachstum in dieser Region sei primär vom Pflanzenschutzmittel-Geschäft (Crop Protection) getragen und reflektiere den frühen Saisonstart sowie hohe Belastungen durch Unkraut, Krankheiten und Insektenbefall, schreibt Syngenta in einer Mitteilung.
In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion habe sich das Wachstum trotz der instabilen politischen Lage weiter gesteigert. Ausserdem konnte Syngenta die lokale Währungsabwertung – etwa in der Ukraine – teilweise durch Preissteigerungen auffangen.
Kaltes Wetter im Corn Belt bremst
In Nordamerika (-8 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar) hingegen machte das Wetter dem Agrochemiekonzern einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der Kältewelle im Corn Belt der USA habe sich der Saisonstart verzögert. Gleichzeitig bremste die Dürre in Kalifornien die Insektizid- und Fungizidnachfrage.
Positiv entwickelten sich die Regionen Lateinamerika (+5 Prozent auf 595 Mio. Dollar) und Asien/Pazifik (+6 Prozent auf 558 Mio. Dollar). In letzterer hätten insbesondere die Industrie- und Schwellenländer starke Umsätze verbucht, hält der Konzern, der 2000 aus einer Fusion der Agrarsparte von Novartis und AstraZeneca entstanden ist, weiter fest.
Am meisten setzt Syngenta mit Pflanzenschutzmitteln um, die vereinzelt wegen möglicher Vergiftungs- und Todesfällen immer wieder in der Kritik stehen. Dieser Geschäftsbereich zog um 4 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar an. Zu konstanten Wechselkursen stieg der Umsatz um 6 Prozent.
Die Verkäufe mit Saatgut (Seeds) generierten im ersten Quartal knapp 1,3 Mrd. Dollar. Dies entspricht einem leichten Rückgang um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Währungsbereinigt wäre indes ein Plus von 2 Prozent geblieben.
Konflikt in Ukraine belastet
«Für das Gesamtjahr halten wir an unseren Umsatzwachstumserwartungen von 6 Prozent für das integrierte Geschäft zu konstanten Wechselkursen fest», liess sich Konzernchef Mike Mack in der Mitteilung zitieren.
Wegen der Kursverluste mehrerer Schwellenländer-Währungen im Auftaktquartal werde der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Gesamtjahr aber stärker als bisher erwartet mit 100 Mio. Dollar belastet. Bisher hatte Mack mit 50 Mio. Dollar gerechnet.