Ah! Ohhh! Ahh! 50 Shades of Grey…

Die ersten «Ah» und «Oh» galten Filmen. Jetzt steht der grosse «Oh-ahhh-ohhh»-Höhepunkt bevor – «Fifty Shades of Grey». Die Berlinale hat ihre ersten filmischen Höhpunkte hinter sich. Die «Ah» und «Oh» hielten sich bislang in Grenzen. Aber jetzt nähert sich die unaufhaltsame «Oh!Ah!Oh!»-Klimax nach lange voraussagbarem Vorspiel ihrem Höhepunkt. «Fifty Shades of Grey» wird keineswegs […]

Die ersten «Ah» und «Oh» galten Filmen. Jetzt steht der grosse «Oh-ahhh-ohhh»-Höhepunkt bevor – «Fifty Shades of Grey».

Die Berlinale hat ihre ersten filmischen Höhpunkte hinter sich. Die «Ah» und «Oh» hielten sich bislang in Grenzen. Aber jetzt nähert sich die unaufhaltsame «Oh!Ah!Oh!»-Klimax nach lange voraussagbarem Vorspiel ihrem Höhepunkt.

«Fifty Shades of Grey» wird keineswegs in Schwarz-Weiss gezeigt, wie das bei vielen Filmen in Berlin bereits der Fall war («Im Spinnwebhaus», «Chorus», «Aferim»).

Auch nicht im überkitschten Technicolor-Farbenspiel, wie es in der Berlinale-Retrospektive in diesem Jahr schon mehrfach entzückte («The Wizard of Oz», «Scaramouche»).

Nein. Was da – vor allem bei der kinogängerischen Frauenwelt klimakterische Wallungen verspricht – kennt unzählige Schattierungen von Grau. Endlich soll, was bislang zwischen Buchdeckeln verklemmt blieb, lichtspielerisch erhellt werden – die «Fifty Shades of Grey» (Spötter übersetzen hier: «Die fünfzig Schattenseiten des Grauens») kommen endlich ins Kino, um dort zu beweisen, was allen eigentlich schon hinlänglich bekannt war:

Film ist ein Spiel aus Licht und Schatten. Das wusste schon Eisenstein.

Was eignet sich also besser als sechzig Grautöne, um endlich Licht zwischen die Buchdeckel zu bringen. Es flüstern es bebende Schamlippen nun auch in gepflegteren Kreisen: Im Film kommt das Spiel von dunkelhellen Schatten mit helldunkeln Schatten erst richtig zur Geltung – fürs Auge, das auch gerne befriedigt wird.

Was bislang unter Leintüchern verborgen und zwischen Buchdeckeln verklemmt blieb, wird nun auf Leinwände geworfen. Literarische Sätze, wie: «Oh, oh, oh!» Oder «Ich wölbe ihm meine Hüften entgegen, woraufhin er schneller wird», finden endlich ihre lichtstarke Entsprechung in Millionen von Schattenseiten.

«Seine Zähne ziehen an meiner Unterlippe. Zitternd bäumt mein Körper sich auf. Ein Schweissfilm tritt auf meine Haut. O Gott … Ich hatte ja keine Ahnung, dass es sich so anfühlen würde.» Wer nicht mehr nur lesen will, wie er «seine silbergraue Seidenkrawatte aus seiner Hosentasche holt», sondern auch sehen will, was «die silbergraue Krawatte auf meiner Haut hinterlässt», der soll jetzt auch optisch erfahren, was Kino mehr kann als Buchseiten. Es kann Licht in das Dunkel jener Phantasien bringen, von denen nachher jeder sagen wird: «Ach, ah! Aha!»

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«Fifty Shades of Grey» läuft am Donnerstag in den Basler Kinos an, und zwar in ziemlich allen.

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