Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat als notwendige Voraussetzung bilateraler Gespräche mit der US-Regierung verlangt, diese müsse ihr Auftreten gegenüber Iran grundsätzlich ändern. Ein Dialog könne nur mit gegenseitigem Respekt und gleichberechtigt stattfinden und nicht unter dem Druck von Wirtschaftssanktionen.
„Hört auf, Waffen auf die iranische Nation zu richten, und ich persönlich werde mit Euch verhandeln“, forderte Ahmadinedschad am Sonntag in Richtung Washington. Er äusserte sich in einer Rede zum 34. Jahrestag der islamischen Revolution auf einer Grosskundgebung im Zentrum Teherans.
Die Vereinigten Staaten hatten sich zuletzt wiederholt zu direkten Gesprächen mit der iranischen Führung über deren Atomprogramm bereit erklärt, zugleich aber Mitte vergangener Woche weitere Sanktionsmassnahmen in Kraft gesetzt. Das geistliche Oberhaupt im Iran, Ayatollah Ali Chamenei, lehnte am Donnerstag bilaterale Gespräche mit den USA ab und begründete dies ähnlich wie nun Ahmadinedschad.
Hunderttausende feiern Jahrestag der Revolution
Mehrere hunderttausend Iraner nahmen am Sonntag an den von der Regierung landesweit veranstalteten Kundgebungen zur Feier der islamischen Revolution von 1979 teil. Wie jedes Jahr bestimmten Parolen gegen die „Erzfeinde“ USA und Israel das Bild.
Am 11. Februar 1979 hatte sich das iranische Militär auf die Seite des zehn Tage zuvor aus dem französischen Exil heimgekehrten geistlichen Oberhaupts Ayatollah Khomeini gestellt und so den Sturz der Herrschaft von Schah Reza Pahlavi besiegelt.
Verhandlungen Ende Februar
Die nächsten internationalen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm unter Beteiligung der ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates sowie Deutschlands sollen nach einer mehrmonatigen Unterbrechung am 26. Februar in Kasachstan stattfinden.
Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Atomkraft.