Die AHV verfügt über ein viel besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als private Vorsorgelösungen. Für eine gleich hohe Rente muss teilweise mehr als doppelt so viel Geld in eine dritte Säule einbezahlt werden als in die AHV.
Zu diesem Schluss kommen Modellrechnungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB). «Die grosse Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz bekommt für jeden in die AHV einbezahlten Franken deutlich mehr Rente, als wenn das gleiche Geld auf einem Konto der privaten Vorsorge angespart würde», teilte der SGB am Mittwoch mit.
Grund dafür sei das «geniale AHV-Finanzierungsmodell». Namentlich die starke Solidarität zwischen hohen und tiefen Einkommen und die Berücksichtigung unbezahlter Familienarbeit in der Rentenberechnung sprächen für die AHV. Zudem gehörten die schlanke Verwaltung, die grosse Unabhängigkeit vom Gewinnstreben privater Anbieter sowie die Umlagefinanzierung zu ihren Trümpfen.
Hohe Gebühren
Doch die AHV profitiere auch von der Schwäche privater Vorsorgelösungen, schrieb der SGB. Anbieter der dritten Säule böten oft schlechte Konditionen – beispielsweise verlangten sie hohe Gebühren. «Weil Banken und Versicherungen für ihre Aktionäre Gewinne erzielen müssen, werden die Versicherten gemolken.»
Der SGB stellt der AHV auch als Vorsorgesystem gute Noten aus: «Die Finanzierung ist stabil.» Obwohl sich die Lebenserwartung stark erhöht habe und sich die Zahl der Rentnerinnen und Rentner seit 1975 mehr als verdoppelt habe, seien die Lohnbeiträge unverändert geblieben. Nur einmal sei ein zusätzliches Mehrwertsteuer-Prozent für die AHV eingeführt worden.
Stärkung der AHV als Ziel
Der Gewerkschaftsbund verfolgt mit der Analyse der verschiedenen Vorsorgelösungen auch politische Ziele: «Im Hinblick auf die anstehende Debatte über die Altersvorsorge 2020 müssen Bundesrat und Parlament der sozialen und wirtschaftlichen Überlegenheit der AHV Rechnung tragen.»
Statt geschwächt müsse die AHV gestärkt werden. Dieses Ziel verfolgt auch die vom SGB lancierte Volksinitiative «AHVplus».