Mit der Erschliessung neuer Ertragsquellen und Einsparungen bei den Personalkosten hat die Aids-Hilfe Schweiz den Turnaround für das Jahr 2012 geschafft. Statt des zunächst befürchteten Defizits von 300’000 Franken kann neu mit einem Überschuss von etwa 100’000 Franken gerechnet werden.
Wie die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) am Samstag anlässlich ihrer Generalversammlung vom Samstag in Zürich weiter mitteilte, ist die Reorganisation des Verbandes auf gutem Weg.
Der im Januar neu gewählte Vorstand unter der Leitung der Zürcher FDP-Nationalrätin Doris Fiala konnte bei der Wirtschaft und bei Stiftungen neue Ertragsquellen im Umfang von 500’000 Franken erschliessen, wie es im Communiqué heisst. Ausserdem stelle das Bundesamt für Gesundheit für 2012 zusätzliche 30’000 Franken in Aussicht.
Fiala bezieht weniger Lohn
Überdies konnte die AHS die Personalkosten senken – nicht zuletzt dank Fiala, die statt der ursprünglich vereinbarten 50’000 Franken nur 30’000 Franken Lohn erhält. Diese Lohnsenkung verhinderte, dass die Aids-Hilfe das Zewo-Gütesiegel verliert.
Ein Wermutstropfen sind die rückläufigen Privatspenden. Diese gingen nach AHS-Angaben in den letzten sieben Jahren um 30 Prozent zurück, und gemäss ersten Prognosen für das Jahr 2012 konnte der Trend noch nicht gestoppt werden. Privatspenden seien für eine nachhaltige Sanierung der AHS jedoch „weiterhin unabdingbar und äusserst wichtig“, heisst es im Communiqué.
Banalisierung von HIV und Aids
Das Thema HIV/Aids verliere in der Bevölkerung fatalerweise weiter an Bedeutung, bedauert die AHS. Nicht wenige glaubten, die Immunkrankheit könne mit einem Medikament beinahe wie eine Grippe geheilt werden. Nach einer repräsentativen Studie seien über 30 Prozent der Jugendlichen sogar der Meinung, man könne sich mit einer Impfung vor HIV schützen.
Nun will die Aids-Hilfe Schweiz die Gründe für diese Entwicklung untersuchen und abklären, mit welchen Kommunikations- und Marketingmassnahmen darauf reagiert werden kann.
Denn HIV/Aids stelle auch heute noch eine lebenslange Erkrankung dar, die nach wie vor immer mehr Menschen betreffe – in der Schweiz derzeit deren 25’000, mit steigender Tendenz. Die Erkrankung verursache pro Jahr Kosten in Höhe von 260 Millionen Franken.