Nach der Lufthansa treten auch die Piloten von Air France in den Streik. Die französische Traditionslinie streicht wegen des Ausstands ab Montag mehr als die Hälfte aller Flüge. Der EuroAirport ist nicht betroffen, hingegen aber Flüge ab Zürich und Genf.
Nur 40 Prozent aller geplanten Verbindungen würden stattfinden, teilte Air France mit. Aufgrund der Anzahl der Piloten, die am Montag streiken wollten, blieben 60 Prozent der Flüge am Boden. Die Passagiere würden informiert und zum Umbuchen aufgefordert, sagte Konzernchef Frederic Gagey am Samstag im französischen Radio.
Die Arbeitsniederlegung könne die Fluggesellschaft 10 bis 15 Millionen Euro täglich kosten. Die Piloten drohen im Streit um Sparmassnahmen damit, eine ganze Woche lang nicht ins Cockpit zu steigen.
Air France fliegt ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse, Genf und Zürich nach Paris Charles de Gaulle respektive Orly. Gemäss Angaben der Fluglinie vom Sonntagnachmittag wurden alleine für Montag ab Zürich vier der fünf Direktflüge in die französische Hauptstadt gestrichen.
Ab Genf fallen gar acht von neun Verbindungen aus. Wie geplant stattfinden sollten hingegen am Montag alle neun Direktflüge ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse nach Paris.
Ausbau des Billigangebotes
Air France-KLM will – wie auch Konkurrentin Lufthansa – mit einem Ausbau des Billigangebots Marktanteile zurückerobern. Die Piloten der deutschen Airline hatten in den vergangenen beiden Wochen dreimal gestreikt, zuletzt am Mittwoch in München. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit drohte mit weiteren Ausständen.
Air France und Lufthansa werden von Billig-Rivalen wie Ryanair und EasyJet sowie von den rasant wachsenden arabischen Airlines wie Emirates und Etihad unter Druck gesetzt.
Den Sparbemühungen bei Air France stellt sich eine mächtige Gewerkschaft in den Weg. Sie verlangt unter anderem für die Piloten der Billigtochter Transavia dieselben Arbeitsverträge wie bei Air France. Dort sind rund 4700 Piloten beschäftigt.