Der Oberste Führer im Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat direkte Atomverhandlungen mit den USA an Bedingungen geknüpft. Der Iran verlange Respekt, Nichteinmischung in innere Angelegenheiten sowie ein Ende der „Kriegstreiberei im Nahen Osten“.
„Falls diese Kriterien erfüllt werden, dann wird die amerikanische Regierung auch von uns dementsprechend eine geeignete Antwort erhalten“, sagte Chamenei am Samstag im Staatsfernsehen.
Die Äusserungen des 73-Jährigen wurden im Iran als versöhnlicher als die sonst üblichen gewertet. Chamenei ist der mächtigste Mann im Land. Er hat laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen.
Keine A-Waffen aus religiöser Überzeugung
Chamenei bestritt erneut, dass sein Land Atomwaffen entwickelt. Der Grund sei nicht der Druck von aussen, sondern die religiöse Überzeugung. „Wir wollen die Vernichtung von Atomwaffen weltweit, wollen aus (religiöser) Überzeugung auch selber keine bauen. Aber falls wir das gewollt hätten, hätte keine Weltmacht uns daran hindern können“, sagte Chamenei.
Chamenei veröffentlichte bereits im vergangenen Jahr ein Dekret, wonach sowohl die Herstellung als auch der Einsatz von Massenvernichtungswaffen unislamisch, verboten und sogar „sündhaft“ sind.
Die Regierung in Teheran erklärte danach das Dekret als bindend. Sie ist bereit, es bei den Vereinten Nationen als amtliches Dokument registrieren zu lassen.
Israel und der Westen verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Kernwaffen zu entwickeln. Israel betrachtet das Atomprogramm als grösste Bedrohung seiner Existenz. Einige israelische Politiker haben dem Iran deshalb indirekt mit einem Militärschlag gedroht.