Die Suche nach der Ursache für den knapp dreistündigen Blackout vom Donnerstag in Zürich läuft auf Hochtouren. Da die Abklärungen sehr aufwändig sind, dürfte es rund eine Woche dauern, bis man weiss, was genau zum Kurzschluss im ewz-Unterwerk Sempersteig geführt hat.
Noch weiss man nicht, weshalb das Hochspannungskabel kaputt ging und zu rauchen begonnen hat. „Wir müssen jetzt alles akribisch überprüfen“, sagte Harry Graf, Sprecher der Elektrizitätswerke Zürich (ewz), am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Stromspezialisten haben einiges zu tun: Sie müssen nicht nur Transformatoren, Spannungskabel und Überwachungsgeräte genau überprüfen. Auch gilt es, die Meldungen der sogenannten Störschreiber zu auszuwerten. „Das sind riesige, sehr komplexe Datenmengen“, sagte Graf.
Kreativität gefragt
Zwar gingen beim ewz am Donnerstag unzählige Anrufe ein, auch einige Beschwerden seien darunter gewesen. „Die meisten nahmen den Stromausfall aber gelassen.“
Vom Blackout in der Zürcher Innenstadt waren nebst Trams und Trolleybussen auch Büros, Läden und Restaurants betroffen. Da die Herdplatten nicht funktionierten, waren die Beizen gezwungen, auf kalte Speisen auszuweichen. Viele Restaurants blieben aber auch leer.
Für diese sei es jedoch nicht möglich, wegen allfälliger Erwerbseinbussen das ewz in die Pflicht zu nehmen. Voraussetzung dafür wäre laut Graf grobfahrlässiges Handeln seitens des ewz oder ein drastischer Spannungsabfall, bei dem es zu Schäden an elektronischen Geräten kommen kann. „Beides kann in diesem Fall ausgeschlossen werden.“
„Man sollte als Restaurantbetreiber in einer solchen Situation nicht jammern“, ergänzte Ernst Bachmann, Präsident des Gastgewerbeverbandes des Kantons Zürich (GastroZürich). Man müsse als Beizer in solchen Fällen vielmehr kreativ sein. „Das schätzen die Gäste.“