Aksel Lund Svindal befindet sich in Wengen, obwohl ihm das operierte rechte Knie Sorgen bereitet. In den zwei Trainings vermag er sich nicht in den Top 15 zu klassieren.
Vor allem die rund zwei Sekunden Rückstand auf die Top-Zeiten von Matthias Mayer und Carlo Janka am Mittwoch bei stark verkürzter Strecke (Start bis Wasserstation) dürften Svindal zu denken gegeben haben. Danach sagte der 34-jährige Norweger: «Ganz ehrlich, mir geht es nur halbwegs gut. Ich muss momentan mit dem fahren, was ich habe, und hoffen, dass es irgendwie geht.»
Wäre die Abfahrt von diesem Wochenende nicht in Wengen, sondern in Gröden mit all seinen Sprüngen, «so wäre ich nicht angereist. Das wäre nichts für mich gewesen.» Das im vergangenen Januar in Kitzbühel verletzte Knie verlangt weiterhin nach grosser Schonung.
Deshalb überlegt sich Svindal, der bei seinem Comeback in diesem Winter bei vier Weltcup-Starts bereits wieder dreimal auf dem Podest gestanden hatte, «jeden Tag, ob ich nicht besser pausieren soll». Im Hinblick auf die WM im Februar in St. Moritz wäre dies wohl der richtige Entscheid. Aber, sagt der Skandinavier, diesen Entscheid zu treffen, sei sehr, sehr schwierig. Zu verlockend erscheinen ihm die nun folgenden Klassiker in Wengen, Kitzbühel und Garmisch.
Zumindest am Lauberhorn kommen dem letztjährigen Abfahrts-Sieger die weichen Bedingungen entgegen. Ob die Norweger dann gleich wieder wie im Vorjahr in allen drei Rennen abräumen und deren Hymne im Dauer-Modus läuft, erwartet Svindal nicht – trotz durchaus intakten Chancen vor allem von den Kollegen Kjetil Jansrud und Henrik Kristoffersen. Svindal fände es sogar «gut, wenn es Heimsiege gibt. Warum also nicht ein Schweizer, der heuer am Lauberhorn gewinnt? Dann könnten auch die Zuschauer bei der Hymne besser mitsingen.»