Über ein Jahr nach dem verpatzten Börsengang ist der Preis für eine Facebook-Aktie erstmals wieder über den Ausgabepreis von 38 Dollar gestiegen. Das Aktienkurs kletterte im frühen Handel an der New Yorker Börse am Mittwoch bis auf 38,31 Dollar.
Den Glauben an Facebook haben die Investoren wiedergewonnen, nachdem das Unternehmen Fortschritte beim Verkauf von Werbung auf Smartphones und Tablets vermeldet hatte. Im späteren Handelsverlauf konnte die Aktie das Niveau allerdings nicht halten und gab wieder auf knapp 37 Dollar nach.
Vor gut einer Woche stand die Aktie noch bei 25 Dollar, nach der Publikation der neuesten Quartalszahlen schoss der Aktienkurs dann steil nach oben. Am Dienstag half wohl auch ein Medienbericht, demzufolge Facebook künftig kurze Video-Werbung in die Nachrichtenströme seiner Mitglieder bringen wolle.
Von Werbekunden wolle das Online-Netzwerk bis zu 2,5 Millionen Dollar für einen 15-Sekunden-Clip pro Tag verlangen, schrieb die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Facebooks Börsengang im Mai 2012 war mit Spannung erwartet worden – und wurde zum Debakel. Facebook und die Banken hatten die Nachfrage nach dem Papier überschätzt, der Kurs geriet schnell unter Druck. Technische Pannen beim Börsenbetreiber Nasdaq und Zweifel am Geschäftsmodell angesichts der Schwäche bei Smartphone-Werbung taten ihr übriges.
Der Aktienkurs rutschte schnell unter den Ausgabepreis und markierte einen Tiefpunkt bei 17,55 Dollar. Anleger richteten böse Blicke auf Altaktionäre, an die beim Börsengang beachtliche 16 Milliarden Dollar geflossen waren.
Facebook machte in den vergangenen Monaten allerdings seine Hausaufgaben. Während die mobilen Apps zum Börsengang noch überhaupt kein Geld abwarfen, kamen zuletzt 41 Prozent der Werbeeinnahmen von mobilen Geräten. Video-Werbung wird als nächster Schritt gesehen, der einen Umsatzsprung bescheren könnte.