Syrische Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten erneut zahlreiche Zivilisten getötet. 21 Menschen, darunter zwei Kinder, seien getötet worden, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Demnach starben sechs Menschen bei Hausdurchsuchungen im Dorf Kafarschams nahe der Protesthochburg Daraa im Süden des Landes. In der Region Homs im Zentrum des Landes seien insgesamt fünf Menschen von Sicherheitskräften und Heckenschützen erschossen worden.
In Homs selbst seien insgesamt vier Zivilisten in verschiedenen Stadtteilen erschossen worden, zudem sei ein fünftes Opfer unter Folter gestorben. Ausserdem wurden laut der Organisation drei Zivilisten, unter ihnen zwei Kinder, im Dorf Kafarsadschna getötet, als Sicherheitskräfte wahllos auf Menschen schossen.
Ein Deserteur sowie ein Zivilist seien in der Ortschaft Dschabal el Sauia in der nordwestlichen Region Idleb getötet worden. Hier seien mehr als 150 Panzer eingerückt. Laut der Beobachtungsstelle gab es zudem in den Regionen Idleb und Daraa Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Deserteuren.
Nach Angaben von syrischen Aktivisten beteiligten sich weiterhin Regierungsgegner an dem am 11. Dezember begonnenen Generalstreik. In einigen Vierteln von Homs, Idleb, Daraa und Hama sowie in mehreren Vororten der Hauptstadt Damaskus hätten sich am Samstag Geschäfte an dem Ausstand beteiligt, hiess es auf der Facebook-Seite „Syrian Revolution 2011“.
Die Aktivisten kündigten an, ihre Handys jeden Nachmittag für vier Stunden auszuschalten. Bei den Mitte März begonnenen Protesten gegen die syrische Regierung starben nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits mehr als 5000 Zivilisten.
Die Arabische Liga kündigte am Samstag an, sie wolle dem UNO-Sicherheitsrat einen Plan zur Beilegung der Krise in dem Land vorlegen.