Aktivisten: 30 Tote bei Attentat in syrischer Stadt Salmije

Bei einem Bombenanschlag in der syrischen Stadt Salmije sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 30 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien Zivilisten und Mitglieder einer regierungstreuen Miliz, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit.

Syrische Rebellen in Aleppo (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei einem Bombenanschlag in der syrischen Stadt Salmije sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 30 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien Zivilisten und Mitglieder einer regierungstreuen Miliz, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit.

Nach Angaben der Oppositions-nahen Organisation explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor einem Gebäude der Paramilitärs. Dutzende Menschen seien verletzt worden, einige schwer. Die Zahl der Toten könnte deshalb weiter steigen.

Ein hochrangiger Regierungsvertreter bestätigte, dass es dutzende Tote bei dem Angriff in der zentralsyrischen Provinz Hama gegeben habe. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem Angriff von „Terroristen“, die vom syrischen Regime verwendete Bezeichnung für Aufständische.

Tote in Damaskus

Eine weitere Explosion erschütterte am Abend das wohlhabende Wohnviertel Dummar im Nordwesten der Hauptstadt Damaskus. Laut Beobachtungsstelle wurde dabei eine unbekannte Anzahl von Menschen getötet.

Bisher war das Viertel von Kämpfen und Anschlägen verschont geblieben. Die Luftwaffe flog unterdessen mehrere Angriffe am Rand der Hauptstadt. Nach einem zwölfstündigen Stromausfall wurde die Stromversorgung nach und nach wiederhergestellt.

Seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 wurden nach UNO-Angaben in Syrien bereits mehr als 60’000 Menschen getötet. Rund vier Millionen Syrer, darunter zwei Millionen Vertriebene, sind demnach auf Nothilfe angewiesen.

Ban und Brahimi verurteilen Waffenlieferungen

Bei einem Treffen in New York kritisierten UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und sein Sondergesandter Lakhdar Brahimi die ausländischen Waffenlieferungen an die Konfliktparteien in Syrien scharf.

Wie Bans Sprecher Martin Nesirky mitteilte, äusserten die beiden „tiefe Enttäuschung und Beunruhigung angesichts des schrecklichen Ausmasses der von Regierung und Opposition begangenen Tötungen und Zerstörungen, die von auswärtigen Mächten gefördert werden, indem sie den beiden Lagern Waffen liefern“.

Ban und Brahimi zeigten sich ausserdem „bestürzt über das Fehlen einer einheitlichen internationalen Haltung, die zu einem Wandel“ in Syrien beitragen könnte. Russland und China haben bereits drei Mal eine Resolution des UNO-Sicherheitsrat zu Syrien blockiert.

Moskau lehnt es ab, dass Assad wie von der syrischen Opposition gefordert im Vorfeld von Verhandlungen einen Machtverzicht erklärt. Zusammen mit dem Iran gehört Russland zu den Waffenlieferanten der syrischen Regierung. Damaskus wirft der Türkei und Golfstaaten wie Katar und Saudi-Arabien vor, die syrischen Aufständischen mit Waffen zu versorgen.

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