Aktivisten protestieren gegen Superschnellzug Turin-Lyon

Im piemontesischen Susa-Tal haben Bürger und Umweltaktivisten am Samstag erneut gegen den geplanten Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse für die Bahn zwischen Turin und Lyon (TAV) protestiert. Demonstrationen gegen das Grossprojekt fanden auch in Mailand und Rom statt.

Demonstranten flüchten vor einem Bulldozer, der eine Autobahn-Barrikade in der Nähe von Turin durchbricht (Bild: sda)

Im piemontesischen Susa-Tal haben Bürger und Umweltaktivisten am Samstag erneut gegen den geplanten Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse für die Bahn zwischen Turin und Lyon (TAV) protestiert. Demonstrationen gegen das Grossprojekt fanden auch in Mailand und Rom statt.

Die Proteste hatten am Montag begonnen, nachdem eine Erweiterung der Baustelle für die Errichtung der Hochgeschwindigkeitstrasse angekündigt worden war. Dabei war es auch zu Krawallen mit der Polizei gekommen, mehrere Personen wurden verletzt.

Das Vorhaben wird von „No TAV“-Gegnern im Susa-Tal in der norditalienischen Region Piemont bereits seit mehreren Jahren heftig bekämpft. Dort hatten vorbereitende Arbeiten schon Ende Juni begonnen.

Basistunnel als Kernstück

Die geplante Trasse soll den europäischen Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schliessen. Kernstück wird ein 57 Kilometer langer Basistunnel sein, mit Stationen auf italienischer und französischer Seite.

Die Demonstranten befürchten indes Eingriffe in die Natur. Die Bürgermeister des Susa-Tals verlangten wegen den Protestaktionen der letzten Tage die Unterbrechung der Bauarbeiten.

Italiens Premier Mario Monti bleibt trotz den Protesten hart. Er bekräftigte die Notwendigkeit, die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke im Susa-Tal zu errichten.

„Dieses Projekt ist für Italiens Entwicklung absolut vorrangig. Würde Italien darauf verzichten, würde unser Land aus Europa ausgegrenzt“, meinte Monti. Die Regierung werde gewaltsame Protestaktionen nicht dulden.

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