An der Generalversammlung des Rohstoffkonzerns Xstrata am Dienstag in Zug haben Demonstranten dem Unternehmen Umweltverschmutzung sowie Menschenrechtsverletzungen in Peru und Kolumbien vorgeworfen.
Die rund 30 Aktivistinnen und Aktivisten setzten sich aus Mitgliedern der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), von MultiWatch sowie der Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien (ask!) und einer peruanischen und einer kolumbianischen Delegation zusammen, wie die Organisationen mitteilten. Als Augen verkleidet begrüssten sie die GV-Teilnehmer unter dem Motto „Wir schauen hin!“.
In Peru fördert Xstrata Kupfer und Gold. Vergangenen November reichte der Bürgermeister der Andenprovinz Espinar, Oscar Mollohuanca, Strafanzeige gegen Xstrata wegen Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung ein.
Unabhängige Untersuchungen in der Region haben laut weiteren Angaben der Aktivisten ergeben, dass der Gehalt an Schwermetallen im Trinkwasser die Grenzwerte um ein Mehrfaches übersteigt. Auch seien wiederholt auftretende Fehlgeburten und Missbildungen bei Tieren dokumentiert.
In Kolumbien komme es durch die Mine Cerrejón, an der Xstrata zu einem Drittel beteiligt sei, zu Umweltverschmutzungen und unfreiwilligen Umsiedlungen der traditionell von Landwirtschaft, Jagd und der Fischerei lebenden lokalen Gemeinschaften, hiess es weiter. Die Betroffenen seien bis heute nicht ordnungsgemäss über Expansionsprojekte und Umsiedlungen informiert und angehört worden.
Der schweizerisch-britische Bergbaukonzern Xstrata steht vor der Fusion mit dem weltgrössten Rohstoffhändler Glencore zu einem Mega-Konzern mit einem Jahresumsatz von fast 210 Milliarden Dollar. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus. Zudem drohen einige Aktionäre, Sand ins Getriebe zu streuen, wenn Glencore sein Angebot nicht aufstockt.