Die Aargauer Regierung und das Kantonsparlament sollen sich dafür einsetzen, dass das AKW Beznau in Döttingen AG sofort abgeschaltet wird. Das haben 15 Organisationen und Parteien wie Greenpeace, WWF, SP, Grüne und Grünliberale am Dienstag in einem offenen Brief gefordert.
Der Reaktor Beznau I ist seit genau 45 Jahren Jahren in Betrieb und damit das dienstälteste AKW der Welt. Der Zahn der Zeit nage an diesem Bauwerk und auch die ursprüngliche Auslegung der Anlage genüge in vielen Bereichen nicht mehr den heutigen Angaben, heisst es im Brief der Organisationen.
Vorreiterrolle gefordert
Das AKW werde je länger je mehr zu einem gravierenden Risiko für die Sicherheit von Menschen im Aargau und den angrenzenden Kantonen. Der Aargau müsse bei der anstehenden Energiewende eine Vorreiterrolle übernehmen.
Mitglieder der Gruppe «Koordination Nein zu AKW AG und SO» führten am Dienstagmorgen vor dem Grossratsgebäude in Aarau ein Strassentheater auf, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Das Kantonsparlament tagte jedoch entgegen der ursprünglichen Planung nicht. Es lagen nicht genügend behandlungsreife Geschäfte vor.
Bereits am Montag hatten die Grünen Schweiz und Aargau sowie die Allianz Atomausstieg die sofortige Ausserbetriebnahme des AKW Beznau gefordert.
Der Reaktor Beznau I ist der dienstälteste kommerzielle Atomreaktor der Welt. Der Druckwasserreaktor wurde am 1. September 1969 offiziell in Betrieb genommen. Der weitgehend baugleiche Reaktor Beznau II nahm den kommerziellen Betrieb am 1. Dezember 1971 auf.
Die Reaktoren weisen eine Nettoleistung von je 365 Megawatt (MW) auf. Betreiber des AKW auf dem Gemeindegebiet von Döttingen ist der Energiekonzern Axpo.