AKW-Korruptionsskandal erschüttert Brasilien

Das umstrittene brasilianische Atomprojekt Angra 3 wird von einem Korruptionsskandal erschüttert. Der Präsident des Staatsunternehmens Eletronuclear, Othon Luiz Pinheiro da Silva, ist am Dienstag festgenommen worden.

Um einen dritten Reaktor beim AKW in Angra dos Reis ist eine Korruptionsaffäre entbrannt. (Archivbild) (Bild: sda)

Das umstrittene brasilianische Atomprojekt Angra 3 wird von einem Korruptionsskandal erschüttert. Der Präsident des Staatsunternehmens Eletronuclear, Othon Luiz Pinheiro da Silva, ist am Dienstag festgenommen worden.

Pinheiro da Silva, werde vorgeworfen, Schmiergelder in Höhe von 4,5 Millionen Reais (1,3 Millionen Franken) angenommen zu haben, berichtete die Zeitung «Folha de Sao Paulo». Es soll um die Vergabe von Bauaufträgen für den Reaktor gehen. Die Ermittlungen der Bundespolizei umfassen demnach den Zeitraum 2009 bis 2014. Das könnte aber nur die «Spitze des Eisberges sein», hiess es weiter.

Angra 3 soll eigentlich bis 2018 fertiggestellt werden. Seit 1975 gibt es ein deutsch-brasilianisches Atomabkommen, auf dessen Basis die ersten beiden Reaktoren 190 Kilometer südwestlich von Rio de Janeiro ans Netz gingen.

Fast drei Jahrzehnte nach Planungsstart entschloss sich die Regierung von Präsident Luiz Inácio da Silva 2007, das inzwischen vier Milliarden Euro teure Projekt Angra 3 doch noch zu vollenden.

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